RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,4

Sie sehen den Datensatz 849 von insgesamt 1024.

Heinrich bereitet Papst Benedikt VIII., der auf seine Bitten nach Deutschland gekommen war, einen feierlichen Empfang. Im Atrium des Domes begrüßt er den im vollen priesterlichen Ornat einziehenden Papst und geleitet ihn in die Kirche. Benedikt betet an den drei Altären, er nimmt auf dem Bischofssitze Platz, und die Geistlichkeit stimmt das Tedeum an. Darauf spendet der Papst dem Kaiser den Liebeskuß sowie den Segen; er erteilt den vor der Kirchentür wartenden Büßern die Absolution und läßt sie in die Kirche ein. Nach der Verlesung des Evangeliums hält der Papst die Predigt und gewährt allen Anwesenden einen Ablaß. Unter Assistenz von zwölf Bischöfen zelebriert er die Messe, ebenso den Gottesdienst am Karfreitag sowie die Ostermesse.

Überlieferung/Literatur

Ausführlicher Augenzeugenbericht des Diakons Bebo in einem an Heinrich II. gerichteten Brief (Jbb. Heinrichs II. 1, 547; Jaffé, Mon. Bamberg. 492 no. 6; Looshorn, Geschichte d. Bistums Bamberg 1, 240); Ann. Quedlinburg. (SS. 3, 85); Ann. Hildesheim. (SS. schol.) irrtümlich zu 1019; von Bebo abhängig Adalbert, Vita Heinrici II. cap. 25 (SS. 4, 807) mit einem Brief des Papstes an Bischof Eberhard v. Bamberg in cap. 27 (vgl. Guttenberg, Regg. d. Bischöfe v. Bamberg no. 161); spätere Quellen zitiert bei Guttenberg l. c. no. 155.

Kommentar

Der eigentliche Grund für die Reise des Papstes lag in der wachsenden byzantinischen Gefahr in Unteritalien, gegen die Benedikt VIII. die Hilfe des Kaisers gewinnen wollte; vgl. dazu Jbb. Heinrichs II. 3, 156 ff.; Holtzmann, Kaiserzeit 476; G. Mor, L'età feudale 1, 560 ff., 566 f. (Storia politica d'Italia 1952). – Zu den Empfangsfeierlichkeiten vgl. Guttenberg l. c. u. Zimmermann, Papstregg. no. 1210.

Nachträge

Nachtrag einreichen
Einreichen
Empfohlene Zitierweise

RI II,4 n. 1962b, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1020-04-14_1_0_2_4_1_849_1962b
(Abgerufen am 29.03.2024).