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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,4

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Heinrich schenkt auf Bitten der Königin Kunigunde sowie auf Intervention des Erzbischofs Heribert von Köln und des Bischofs Eberhard von Bamberg dem Grafen Wilhelm in Friesach (Kärnten, BH. St. Veit) oder an einem beliebigen Ort in dessen Grafschaft das Marktrecht und den Zoll (qualiter nos pro peticione dilectissime coniuguis nostre Cunigundae imperatricis ac interventu Hereberti archiepiscopi Coloniensis et Eberhardi episcopi Babenbergensis Willehelmo comiti 〈nec non et domine Hemme matri sue, nepti autem nostre, contulimus terciam partem saline nostre in valle Ademuntense cum omni iure, ... et〉 mercatum 〈dedimus eis〉 in suo predio ubicumque placuerit sibi ad habendum atque theloneum in qualicumque loco sit mercatum in comitatu suo quod vocatur Friesahc in proprium tradidimus 〈cum moneta, nec non et omnes fodine cuiuscumque metalli et saline, que in bonis suis reperientur, usibus eorum subiaceant, universum quoque ius ad imperium spectans eis remisimus et ea proprietati ipsorum imperiali clementia asignavimus〉). – Guntherius canc. vice Ercanbaldi archicap.; verfaßt unter Benutzung von DH. II. 346 (Reg. 1879) von GB; M.; gefälschtes SI. 3; „Notum sit omnibus.”

Überlieferung/Literatur

fehlt.

Klagenfurt Landesarchiv (A).

Analecta ad acta s. Hemmae in Ada SS. Iunii ed. I. 5, 516 no. 1 unvollständig wohl aus A; Jaksch, Mon. hist. duc. Carinthiae 1, 51 no. 13 aus A; MG. DD. 3, 441 no. 347.

Böhmer 1149; Stumpf 1668; Guttenberg 128; Kos F., Gradivo 3, 25 no. 36.

Kommentar

Das Original wurde nach Jaksch l. c. 14 u. 22 zweimal durch Interpolation verfälscht, und zwar zuerst durch den Kapellan Konrad in ähnlicher Weise wie DH. II. 346 (vorhergehendes Reg.) und dann um 1177–1184 durch einen zweiten Fälscher, der die Schenkung des dritten Teils der Saline von Admont, des Münzrechtes und aller Bergwerke und Salinen auf den Gütern der Empfänger hinzufügte; er entnahm die Pertinenzformel für den die Saline von Admont betreffenden Passus dem DH. II. 346, den Abschnitt über alle Bergwerke und Salinen aber dem Diplom Friedrichs I. von 1170 März 10 (St. 4111). Der übrige Text darf nach Bresslaus Vorbemerkung zu DH. II. 347 in der Hauptsache für echt gelten; er wird inhaltlich durch DK. II. 134 gesichert. Nur an einer Stelle dürfte ihn der Fälscher noch verderbt haben. Statt der Verbindung „comitatu suo quod voactur Friesahc” wird nämlich in der echten Urkunde der Relativsatz hinter „suo predio” eingeschoben und etwa durch „vel” mit dem folgenden verbunden gewesen sein; DK. II. 134 als Nachurkunde zeigt deutlich, daß Wilhelm das Recht erhalten hatte, den Markt in Friesach oder auf einer anderen Besitzung innerhalb seiner Grafschaft zu errichten. – Die Ziffern der Jahresangaben in der Datierung sind entsprechend den geänderten Zahlen bei DH. II. 346 um eine Einheit zu niedrig angesetzt; an der Zuverlässigkeit des Tagesdatums zu zweifeln besteht keine Veranlassung, wenn es auch nicht als völlig verbürgt gelten kann. – Wie Jaksch l. c. 51 no. 13 vermutet, hat man an der Nachzeichnung wie bei DH. II. 346 ursprünglich das echte SI. 3 befestigt, welches später aber durch eine Nachahmung desselben ersetzt wurde.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,4 n. 1880, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1016-04-18_1_0_2_4_1_698_1880
(Abgerufen am 25.04.2024).