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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,4

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Heinrich bestätigt dem Kloster S. Vanne zu Verdun die von den Brüdern Herzog Gottfried und Graf Hermann geschenkten 30 Hufen mit der Kirche zu Buvrinnes (Belgien, Ar. Thuin) im Hennegau, die jene von einem Grafen Lanbert gegen den Ort Assche (Belgien, Ar. Brüssel) im Gau Brabant eingetauscht hatten, und sichert diese Schenkung gegen eventuelle Ansprüche der Erben des genannten Grafen Lanbert. – Fälschung; da nach Bloch, Jb. d. Gesellschaft f. lothring. Geschichte 10 (1898) 416 und Bresslaus Vorbemerkung zu DH. II. 524 bei den beiden DDH. II. 524, 525 (Regg. 1872, 1873), mit Ausnahme des kanzleigemäßen Eingangsprotokolls (Eschatokoll fehlt), keine Anzeichen für eine Benutzung eines echten Diploms Heinrichs II. vorliegen, vielmehr das Diktat beider Stücke deutlich an Urkunden des Klosters aus der Zeit des Abtes Richard (1004–1046) anklingt, kann vermutet werden, daß man im Kloster Notizen über beide Rechtsgeschäfte zu angeblichen Kaiserurkunden umgearbeitet hat. Die Besitzungen in Buvinnes und Baslieux wurden dem Kloster schon durch das echte DH. II. 340 (Reg. 1871) in teilweise wörtlicher Übereinstimmung der betreffenden Sätze bestätigt; ob nun für die Fälschungen das echte DH. II. 340 benutzt wurde oder dieses sich an die verlorenen echten Aufzeichnungen gehalten hat, ist nach Bresslau l. c. nicht zu entscheiden. Die Fälschungen könnten noch in den letzten Jahren des Abtes Richard hergestellt worden sein, denn nach der Vita Richardi abb. cap. 9 (MG. SS. 11, 285) wurde dem Kloster das durch DH. II. 525 bestätigte Baslieux vom Sohne des Grafen Liuthard streitig gemacht.

Überlieferung/Literatur

Angebl. fehlt.

Abschrift aus einem verlorenen Chartular des 12. Jh. f. 23 in der Coll. Moreau 46 f., 204 in der Bibliothèque nationale Paris; Chartul. S. Vitoni Virdunensis des 15./16. Jh. in Coll. Dupuy 244 f. 21' und cod. lat. 5435 f. 22 (D2) ebenda.

Stumpf, Acta ined. 633 no. 541 aus D2 zu 1014–1015; MG. DD. 3, 676 no. 524.

Stumpf 1832.

Kommentar

Vgl. Hugo v. Fleury, Chron. II, 9 (MG. SS. 8, 376) und Bloch l. c. 439.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,4 n. 1872, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1015-00-00_2_0_2_4_1_686_1872
(Abgerufen am 28.03.2024).