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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,4

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Heinrich nimmt die bischöfliche Kirche von Brandenburg in seinen Schutz und verleiht dem Bischof Wigo und seinen Nachfolgern dieselbe Freiheit bezüglich der Wahl der Vögte, wie sie die sächsischen Bischöfe besitzen, sowie das freie Verfügungsrecht über die Zehnten aus dem Havelland und allen Provinzen des Bistums (qualiter nos ... ecclesiam Brandeburgensem in honore beatissimi Petri apostolorum principis fundatum sub nostri mundiburdii defensione suscepimus, concedentes eiusdem ecclesię episcopo Wigoni suisque successoribus, ut habeant eandem libertatem, quam episcopi Saxonici habent, videlicet in eligendo advocatos in toto suo episcopatu, prout eis oportunum fuerit, habeantque liberam facultatem de decimis sui episcopatus, in provincia scilicet Heveldon et in aliis provinciis ubicumque parrochia eiusdem episcopatus est, sicut sui antecessores tenuerunt, faciendi ad utilitatem supra dictae ecclesię quicquid voluerint, omnium hominum regni nostri contradictione remota). – Guntherius canc. vice Uuilligisi archicap.; verfaßt und geschrieben von GA; M.; SI. 2; „Divinae bonitatis clementia.”

Überlieferung/Literatur

Brandenburg Domarchiv (A).

Eckhart, Hist. gen. Saxon. 131 no. 3 aus A; MG. DD. 3, 259 no. 223.

Böhmer 1066; Stumpf 1540.

Kommentar

Durch den Slawenaufstand von 983 war auch der größte Teil der Diözese Brandenburg an die Heiden verlorengegangen, und die Bischöfe lebten bis in das 12. Jh. in Deutschland; vgl. dazu Jbb. Ottos II. 203 ff.; Curschmann, Diözese Brandenburg 39 ff.; Jbb. Heinrichs II. 2, 294 und Bresslau, Zur Chronologie und Geschichte der ältesten Bischöfe von Brandenburg, Forsch, z. brand. u. preuß. Geschichte 1 (1888) 385 ff. Nach Hauck, Kirchengeschichte 3 (1906) 630 hatte daher das Privileg nur für den unter deutscher Herrschaft verbliebenen kleineren südl. Teil der Brandenburger Diözese praktische Bedeutung, während es für den nördlichen, vor allem für das Havelland, wohl nur als Rechtsverwahrung gedacht sein konnte; vgl. auch W. Brüske, Untersuchungen z. Geschichte d. Lutizenbundes, Mitteldeutsche Forschungen 3 (1955) 59 f. – Zum Vogtwahlrecht vgl. Stengel ZRG. germ. Abt. 25 (1904) 315.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,4 n. 1736, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1010-10-27_1_0_2_4_1_447_1736
(Abgerufen am 18.04.2024).