RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,4

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Nach dem Vorstoß des Polenherzogs Boleslaw bis vor Magdeburg (vgl. Reg. 1631 b) sammeln sich zögernd die Sachsen, die widerwillig unter der Führung des Erzbischofs Tagino von Magdeburg die Verfolgung des Feindes aufnehmen. Man gelangt bis Jüterbog (Bz. Potsdam), wo das schlecht vorbereitete Unternehmen, an dem der Chronist Thietmar teilnimmt, wegen der geringen Stärke der Truppen abgebrochen wird. Boleslaw besetzt darauf die Lausitz mit den benachbarten Gauen Sorau und Selpuli und schließt Bautzen ein, das von einer Mannschaft des Markgrafen Hermann gehalten wird. Dieser begibt sich während eines siebentägigen Waffenstillstandes nach Magdeburg, wo er vergeblich vom Dompropst Walthard sowie von den sächsischen Fürsten Unterstützung verlangt. Bautzen muß schließlich gegen freien Abzug der Besatzung übergeben werden.

Überlieferung/Literatur

Thietmar VI, 33 (24) f.

Kommentar

Erzbischof Tagino hat noch am 26. Mai in Frankfurt an der Synode teilgenommen; vgl. Reg. 1641 b. – Jbb. Heinrichs II., 2, 14 f.; H. Zeißberg in Sitzungsberichte d. Wiener Akad. phil.-hist. Kl. 67 (1868) 341 ff.; G. Artler in Zeitschrift f. Thüring. Geschichte N. F. 21 (1913) 296 f.; Holtzmann, Kaiserzeit 411 und ders. in Sachsen u. Anhalt 2 (1926) 74 Anm. 92 zur Unlust der Sachsen am Krieg gegen Polen.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,4 n. 1641d, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1007-05-25_4_0_2_4_1_323_1641d
(Abgerufen am 28.03.2024).