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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,4

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Heinrich bestätigt dem von der Matrone Helmburg gegründeten Nonnenkloster Fischbeck unter der Äbtissin Alfheid den Königsschutz, den gesamten Besitz, die Immunität und das Recht der freien Wahl der Äbtissin (qualiter per interventum dilectissime coniugis nostre Cunigunde videlicet reginę quoddam monasterium in villa quę dicitur Uisbeki constructum est canonica sanctimonialium congregatione a venerabili matrona nomine Helmburga quondam institutum, ubi nunc temporis religiosi nominis abbatissa Alfheid preesse videtur, in nostrum mundiburdium et defensionem cum omnibus ibidem collatis aut conferendis ... recepimus. Precipientes igitur iubemus, ut nullus iudex publicus ... homines predicte ecclesie liberos seu colonos litos aut servos 〈vendere aut〉 aliquo iniusto negotio distringere presumat. Presertim concedimus ..., ut habeant sanctimoniales ille liberam potestatem per successiones temporum inter se sive aliunde abbatissam eligendi, nullius seculari domino subiecte, excepto nostro, qui earum defensor deo annuente esse volumus. 〈Sit et in potestate eiusdem loci abbatisse una cum congregatione illi subiecta hec stabilis et inconvulsa libertas, quatenus advocatum eligant, qui homines ecclesie distringat, si redditus sui iuris experti fuerint rebelles.〉). – Eigilbertus canc. vice Willegisi archicap.; interpolierte Fassung auf Rasur; M.; SI. 2; „Notum sit omnibus.”

Überlieferung/Literatur

Angebl. Fischbeck Stiftsarchiv.

Mader, Ant. Brunsvic. 209 no. 8 aus Abschrift; MG. DD. 3, 101 no. 81 = H. W. Krumwiede, Stift Fischbeck a. d. Weser 131 no. III (Studien z. Kirchengeschichte Niedersachsens 9, 1955).

Böhmer 961; Stumpf 1390.

Kommentar

Nach Bresslaus Vorbemerkung zu DH. II. 81 wurde im 12. Jh. die ursprüngliche Schrift eines Dipl. Heinrichs II. für Fischbeck, das dem Protokoll nach wahrscheinlich von EB geschrieben worden war, durch Rasur oder Abreiben getilgt und auf das so behandelte Pergament (das Siegel blieb auf seinem Platz) der neue Text eingetragen. Dieser ist, wie der Vergleich mit der Vorurkunde DO. I. 174 und der Nachurkunde DK. II. 15 beweist, um zwei Interpolationen erweitert worden. Während die erste nur zwei Worte der Immunitätsformel umfaßt, sollte durch die zweite dem Kloster die Verfügung über die Vogtei garantiert werden, die aber nach DO. I. 174 und nach Kehrs Ausführungen NA. 15 (1890) 372 ff. den Herrschern vorbehalten war. Das Diktat dieser Urkunde und das der DDH. H. 82, 83 a (Regg. 1577, 1579) klingt an den Stil des EB und an den des EA an, doch muß nach Bresslau l. c. unentschieden bleiben, ob EA über den im NA. 20 (1895) 152 f. konstatierten Zeitpunkt hinaus an der Abfassung der Diplome noch mitgewirkt hat oder ob EB von EA stilistisch beeinflußt war; vgl. dazu Stengel, Immunitätspriv. 217. Die in der Vor- und Nachurkunde enthaltene Besitzliste kann den Raumverhältnissen nach nicht in der echten Heinrichsurkunde gestanden haben. – Krumwiedes Ausführungen l. c. 78 ff. zu einer besonderen Rechtsstellung des Stiftes befriedigen nicht ganz.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,4 n. 1576, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-07-20_1_0_2_4_1_216_1576
(Abgerufen am 29.03.2024).