RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,3
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Otto bestätigt nach dem Rat seiner Getreuen und um der Verdienste des Erzbischofs Egbert willen der erzbischöflichen Kirche von Trier den Besitz des Nonnenklosters Oeren und verweist in Bezug auf die Verleihung des Wahlrechtes der Nonnen auf die Verfügung Papst Gregors des Gr. (qualiter nos ... fideliumque nostrorum consultu et ob frequens servicium fidelis nostri Ekberti Treuerensis ecclesię ... archiepiscopi quandam abbatiam ... que cognominatur Horrea, infra Treuerensem urbem sitam, predecessoris nostri Arnulfi regis consensu eidem ecclesię Treuerensi concessam et filii eius Zendubaldi regis permissione et peticione predicti archiepiscopi pro concambio Traiectensis prepositurae, simul etiam ab avo nostro beatę memorię Ottone imperatore augusto prius suę munificentię nova largitione donatam denuo eidem ecclesię nostrę preceptionis munere habere permittimus, ea videlicet conditione ut presens abbatia sub iure predicti archiepiscopi Ekberti et ecclesię sancti Petri cui presidet successorumque illius quieta permaneat, absque inquietudine regalis aut episcopalis potentiae ... Volumus quoque ... huic coenobio ratum esse quod beatus Gregorius in registro inter cętera ecclesiastici regiminis instituta scribens sit: Privilegia monasteriis virginum previdimus indulgeri, constituentes ut obeunte monasterii abbatissa non extranea quęlibet, sed quam sibi omnis congregatio de suis elegerit ordinetur, quam tamen, si digna preesse monasterio iudicata fuerit, ordinet eiusdem loci epicopus; in rebus autem vel dispositione eiusdem monasterii neque episcopum neque aliorum principum quemquam habere permittimus potestatem). ‒ Heribertus canc. vice Uuillugisi archiep.; zweifellos stammen Diktat und Schrift des Contextes von einem kanzleifremden Notar, dem vielleicht ein von der Kanzlei ausgefertigtes Blankett zur Verfügung stand; M., B. 3. „Notum sit omnibus fidelibus nostris.”
Überlieferung/Literatur
Stadtarchiv zu Trier (A).
Gesta Trevirorum aus dem 12. Jh. in der Stadtbibliothek zu Trier, Ms. 1342 a, f.
Beyer, Mittelrhein. UB. 1 (1860) 332 Nr. 279; MG. DD. O. III. 796 f., Nr. 368.
Stumpf 1229; Wauters, Table chronol. I. S 439; Görz, Mittelrhein. Regg. 1150.
Kommentar
Die Entstehung der Urkunde kann nicht mit Sicherheit aufgeklärt werden. Entweder sind Protokoll, Rekognition und Datierung, die wörtlich mit dem an dem gleichen Tage ausgestellten D 367 übereinstimmen, von einem Mitglied der Kanzlei verfaßt worden und dem Empfänger wurde ein Blankett übergeben, in das er den Context eingetragen hat, oder er hat eine Neuausfertigung einer vor 994 entstandenen Urkunde für Trier vorgenommen, wobei ihm für Protokoll und Eschatokoll, sowie für Signumzeile und Monogramm D 367 als Vorlage diente. Daß er aus Unachtsamkeit den Abschnitt über den schon am 9. Dezember 993 verstorbenen Erzbischof Egbert aus der Vorlage wiedergegeben hat, ist nicht wahrscheinlich. Übrigens zwingt die Stelle nicht zur unbedingten Annahme, daß Egbert zur Zeit der Abfassung der Urkunde noch am Leben gewesen sei; ein Hinweis auf sein Hinscheiden kann allerdings übersehen worden sein. Nach Kehr und Dopsch ist an der Echtheit der Urkunde nicht zu zweifeln. ‒ Vgl. Ficker, Beitr. 1, 299; Kehr, Urkk. O. III. 215, Anm. 1; Dopsch, Trierer Urkk.fälsch. NA. XXV., 325 f., 329f., 335 ff. ‒ Zu beachten ist die Berufung bezüglich des Wahlrechtes der Nonnen auf die Verfügung Papst Gregors d. Gr.; vgl. dazu MG. Epp. I. Gregorii I. Reg. Nr. VII/12, S. 454 f. u. JL. 1458.
Nachträge
Empfohlene Zitierweise
RI II,3 n. 1375, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1000-05-30_3_0_2_3_0_1139_1375
(Abgerufen am 25.03.2025).