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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,3

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Otto schenkt auf Intervention seines Verwandten, des Herzogs Heinrich, und seines Kapellans Odalrich dem Markgrafen Adalbero 100 Mansen in der Provinz Kärnten, in dessen Mark und Grafschaft gelegen, nach freier Wahl und zu freier Verfügung (qualiter nos interventu Heinrici ducis nostrique cosanguinei dilecti et Odalrici nostri amabilis capellani Adalberoni marchioni centum mansos donavimus in provincia Karinthia ac in marchia comitatuque memorati marchionis Adalberonis sitos ubicumque locorum terris eidem Adalberoni placuerit assumendos, atque eosdem mansos ... sibi in proprium tradidimus, eo tenore ut sepe iam habitus Adalbero de eodem predio liberam faciendi quod velit potestatem habeat, sive illud tradere commutare vendere seu magis sibi obtinere voluerit) ‒ Heribertus canc. vice Uulligisi archiep.; von Her. C verfaßt und geschrieben; MF., B. 3. „Omnibus fidelibus nostris presentibus.”

Überlieferung/Literatur

Stiftsarchiv zu S. Lambrecht Nr. 1 (A).

Kopialbuch I aus d. J. 1392 ebd. f. 1 Nr. 1 (B); Transsumt im Kopialbuch II aus d. J. 1474 ebd. f. 6 (C); Hs. Böhm im Staatsarchiv zu Wien. Suppl. 1123 weiss, 987/3.

Frölich, Specimen archontologiae Carinthiae 2 (1758) 199 aus A; Zahn, Steierm. UB. 1, 40 Nr. 33; MG. DD. O. III. 785, Nr. 355; Mon. hist. duc. Carinthiae III 79, Nr. 201.

Böhmer 853; Stumpf 1218; Kos, Gradivo II 529.

Kommentar

Kehr (Urkk. O. III., 252) hat wohl mit Recht uneinheitliche Datierung angenommen; da der Kaiser am 7. April Quedlinburg verlassen hat, dürfte die Handlung vor diesem Tage daselbst stattgefunden haben, die Ausstellung der Urkunde jedoch erst auf der Fahrt nach Tribur erfolgt sein. ‒ Das Siegel ist abgerissen, aber vorhanden. ‒ Inhaltlich ist die Urkunde durch den bedeutenden Umfang der Schenkung gekennzeichnet. Die Wahl der Güter blieb dem Empfänger überlassen, sie dürften sich in der Nähe des über die Stubalpe nach Judenburg führenden Verkehrsweges in der Gegend von Voitsberg‒Piber befunden haben. Der große Besitz sollte die Stellung des Markgrafen Adalbero, eines Sohnes des Markgrafen Markward aus dem bayr. Geschlecht d. Sempt-Ebersberger, befestigen und hat dazu beigetragen, die gesonderte Entwicklung der Karantanenmark vorzubereiten. Vgl. H. Pirchegger, Kirchen- u. Dynastenbesitz in Kärnten. MIÖG. XI. Ergb. 1929, S. 254f.; Gesch. d. Steiermark I., 124 ff., 127; Erläut. z. Heimatatlaß d. Steierm. VII. Reichsgut, 82 f.; Erläut. z. hist. Atlaß I, Die Grafschaften d. Steierm. 180; Landesfürst u. Adel i. Steierm. (1951) 15, 35; Siedlungsgesch. Bezieh. zu Baiern. Zs. f. bayer. LG. 12 (1939) 205 ff.; Tomek, Diöcese Seckau 226.; Kloß, Grafschaftsgerüst 163; Starzacher, Herzog u. reichsunmittelbare Herren in Kärnten. Carinthia I. 129 Bd. 47; Jaksch-Wutte, Erläut. z. hist. Atl. d. Alpenl. I/4 Kärnten (1914) 55 ff. ‒ Zur freien Hufenwahl vgl. Gladiß, wirtsch. Schenkungen 154, 157f. ‒ Zur Intervention Odalrichs u. Heinrichs vgl. Görlitz, Hofkapelle 47 u. Schetter, Intervenienz 93 f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,3 n. 1357, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1000-04-13_1_0_2_3_0_1107_1357
(Abgerufen am 28.03.2024).