RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,3

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Otto nimmt auf Wunsch seiner Mutter Theophanu die Bitte des Grafen Raimbald von Treviso, der ihm treue Dienste geleistet hat, entgegen und verleiht ihm die königlichen Einkünfte in mehreren Orten in der Grafschaft Treviso; er verbietet Eingriffe öffentlicher Gewalt bei der Ausübung dieser Rechte unter Verhängung einer Bannbuße von 100 Goldpfund (Raimbaldus comes Tarvisii nostram adiit clementiam interventu nostre dilectissime matris Theophanie ... efflagitans quatenus de sex locis quicquid ad regium ius censum functionem pertinet, sivi concederemus, in comitatu Tarvisino videlicet de Caubio, Resiano, Tu ..., Anzado, Fouene, Seruano ... que sunt una corticella cum casalino vinea ... silvis buschilibus aquis ... Quocirca respicientes dilectionem bone matris et fidelitatem supradicti Raimbaldi de bono ... sudantis de nostro servitio supradictam petitionem ei concessimus ... ; ea lege videlicet ut nullus dux marchio archiepiscopus patriarca episcopus comes vicecomes sculdascius gastaldius ... molestare ... Raimbaldum vel suos heredes de functione publica supradictorum locorum presumere faciat ...). ‒ Wie die Übereinstimmung des Diktates mit D 69 für Bischof Rozo von Treviso erkennen läßt, gleichfalls von It. L verfaßt. „Omnibus nostris fidelibus tam presentibus.”

Überlieferung/Literatur

fehlt.

Privileggi e documenti Collalciani no. 3 (MS. des 17. Jh.) f. 11., ehemals im Archiv des Grafen Collalto zu S. Salvadore bei Conegliano (C), während des ersten Weltkrieges 1914‒1918 vermutlich vernichtet.

Muratori, Ant. Ital., 2, 995 aus einer Kopie zum J. 988 (M); MG. DD. O. III. 477 f., Nr. 70.

Stumpf 1282 zu den J. 984‒991.

Kommentar

Die zeitliche Einreihung, die Ottenthal bei der Bearbeitung der DD. O. III. für das ohne Datierung und nur in einer späten und vielfach verstümmelten Abschrift überlieferte D vorgenommen hat, wird durch den Diktatvergleich und die gemeinsame Intervention der Kaiserin gestützt. ‒ Wie in D 69 umfaßt die Liste der geistlichen und weltlichen Träger öffentlicher Gewalten, vor deren Eingriffen Raimbald geschützt wird, auch den Patriarchen, den „sculdasius” und den „gastalden”. Vgl. über diese Beamten Ficker, Forschungen III., 219f., § 534 und E. Mayer, Ital. Vg. 1, 219ff. ‒ Zu der besonderen Stellung Raimbalds und der Bedeutung der Schenkungen vgl. Gladiß, Priv. Schenk. DA. 1, 89, 94. ‒ Die genannten Orte dürften in der Umgebung von Feltre zu suchen sein: Caubio = Caupo, w. von Feltre; Resiano = Rasai, ebd.; Tu ... ?; Anzado = Anzu, sö. v. Feltre; Fouene = Foen, n. von F.; Seruano = Seren b. Caupo.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,3 n. 1030, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0991-04-00_1_0_2_3_0_374_1030
(Abgerufen am 18.04.2024).