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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,3

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Gerbert, der die Weisung erhalten hatte, sich von der Verbindung mit den Capetingern zu lösen (Reg. 1014 b), erhebt höchstwahrscheinlich bei dem Erzkanzler Willigis Vorstellungen, weil er dadurch genötigt werde, sich von den ihm sehr nahestehenden Angehörigen des Erzbischofs Adalbero von Reims zu trennen. Er weist auf seine, der Kaiserin und ihrem Sohne oft bewiesene Treue hin und fordert Unterstützung, damit er nicht in die Rolle eines Verräters gedrängt werde.

Überlieferung/Literatur

Lettres de Gerbert, No. 158 S. 140 f.: ‒ Plurimum intelligo vos intellegere motus animi mei, eoque amplius vos ac vestra diligo et complector. Recordor quippe honestissimae ammonitionis, qua me satis diu a communione quorundam principum suspendistis, quid velletis significastis. Oro ergo per venerabile nomen patris mei A., per inviolatam fidem, qua se suosque semper colui, ne cogar eorum hominum oblivisci, quos ob eius amorem, meis commodis neglectis, praecipue semper dilexi. Veniat in memoriam dominae meae Th. servata fides circa se suumque filium, nec sinat me fore gloriam suorum hostium, quos propter se, si quando valui, abduxi in obprobrium et contemptum. Iterum in commune oro, rogo, obsecro, ne eius vobis displiceat servitus, cui vestrum imperium, honor, potestas, hactenus placuerunt. Facite vestra liberalitate, ne absentia honestatis, fuga obtimarum artium, efficiar sectator Catilinae, qui in otio et negotio praeceptorum M. Tullii diligens fui executor.

Kommentar

Das Schreiben ist offenbar ebenso wie No. 150 (Reg. 1010a) an Erzkanzler Willigis gerichtet, der im gleichen Maße wie Notger von Lüttich befähigt war, Gerbert sehr entscheidende politische Weisungen zu erteilen und auch dessen persönliche Lage zu seinem Vorteil zu beeinflussen. Auch dieses Schreiben Gerberts ist dunkel gehalten und ergeht sich in schwer verständlichen Anspielungen. Die „communio quorundam principum” kann sich nur auf die beiden Capetinger beziehen; und nur von den ihm persönlich nahestehenden Grafen Gotfried von Verdun und dessen Söhnen konnte Gerbert sagen, daß er sie immer geliebt und ihnen um Adalberos willen Treue bewahrt habe. ‒ Vgl. Vorarbeiten III. 131 ff.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,3 n. 1016a, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0989-00-00_1_0_2_3_0_290_1016a
(Abgerufen am 25.04.2024).