RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,3

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Erzbischof Adalbero warnt die Kaiserin Theophanu, die beabsichtigt, an der Belagerung von Chèvremont durch Bischof Notger teilzunehmen, vor den Nachstellungen ihrer Gegner; diese behaupten zwar, das Vorgehen Herzog Theoderichs von Oberlothringen gegen Stenay durch einen Angriff auf Iuvigny rächen zu wollen, in Wahrheit aber bereiten sie auserlesene Mannschaften vor, um die Kaiserin bei günstiger Gelegenheit zu überfallen. Sie würden vor keiner Gewalttat zurückschrecken, wenn Theophanu nicht unter dem Schutz ausreichender Mannschaften stünde.

Überlieferung/Literatur

Lettres de Gerbert, No. 103, S. 96: ... qui nunc furtivas delectorum militum contrahunt copias, ut in vos si apud Caprimontem estis impetum faciant? Nam quia dux Theodr. Satanacum villam pervasit quasi in ultionem reginae Iuveniacum oppidum se invadere simulant, scelus facturi, si vobiscum paucam persenserint manum.

Kommentar

Satanacum = Stenay an der Maas lag innerhalb der deutschen Reichsgrenzen. Welcher Königin dieser Ort gehörte, geht aus den Worten Gerberts nicht mit voller Klarheit hervor. Havet (96, Anm. 6) und Lot (Carolingiens 215) nehmen an, daß es sich um ein Ausstattungsgut der einer nicht bekannten Familie Lothringens entstammenden Gemahlin Hugo Capets, Adelheid, gehandelt habe, doch sprechen die damals guten Beziehungen des Königs zu Theophanu und der vormundschaftlichen Regierung in Deutschland dagegen. „Iuveniacum” deuten Havet und Lot als Iuvigny-sur-Loison (Meuse) im Gegensatz zu Grässe-Benedict (Orbis latinus), die Juvisy-sur-Orge (Seine et Oise) annehmen. Vgl. zu dem Schreiben auch Reg. 996 b. ‒ Vorarbeiten III. 87 ff. ‒ Parisot, Haute-Lorraine, 180, 366.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,3 n. 995f, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0987-06-20_2_0_2_3_0_216_995f
(Abgerufen am 28.03.2024).