Regestendatenbank - 201.916 Regesten im Volltext

RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,3

Sie sehen den Datensatz 215 von insgesamt 1375.

Adalbero von Reims berichtet der Kaiserin Theophanu in einem von Gerbert verfaßten Schreiben über die näheren Umstände der Freilassung seines Bruders Gotfried, der sich nun selbst als Überbringer dieser Botschaft an das Hoflager begibt. Gotfried mußte gemeinsam mit seinem Sohn, dem Bischof Adalbero, einige Ortschaften, die der Verduner Kirche gehören, für seine Freilassung ausliefern. Adalbero rät der Kaiserin, eine dauernde Entfremdung dieses Kirchengutes zu verhindern und es nicht zuzulassen, daß die Gegner auf diesen Besitzungen befestigte Plätze anlegen. Er bittet sie, die Wünsche seines Bruders günstig aufzunehmen.

Überlieferung/Literatur

Lettres de Gerbert, No. 103, S. 95 f.: Dominae Theophanu imperatrici ex persona A. archiepiscopi. ‒ XV. kl. jul. fratre meo de inferni tenebris liberato, quaedam lux vestri honoris oriri visa est. Sed eam lucem ne caeco igne cupiditatis O (do) et H (eribert) comites corrumpant, summopere elaborandum. Itaque iustas ac honestas petitiones fratris mei clementer audietis, cum pro sui merito, tum pro vestra benivolentia in me, iniustas autem et quas tyrannus inrationabiliter extorsit, in destructionem aecclesiarum Dei, ac in dedecus vestri regni, prudenti consilio devitabitis. Num villas Verdunensis episcopii quas pro redemptione sua, una cum filio A. episcopo, invitus donat God. comes iureiurando in perpetuum ab aecclesia alienabitis? Num castra in eisdem ad eorum votum extruere patiemini ...?

Kommentar

Vgl. Vorarbeiten III. 87 ff. ‒ Diese Mitteilungen beziehen sich zum Teil auf Vorgänge, die uns unbekannt sind. Havet nimmt an, daß der „tyrannus” einer der beiden Grafen sei, doch wäre dann der Singular bei der stets gemeinsamen Erwähnung Odos und Heriberts nicht recht verständlich. Es ist zweifellos naheliegender, dabei an Herzog Karl von Niederlothringen zu denken. Um welche Orte es sich bei der erzwungenen Abtretung durch Gotfried und seinen Sohn gehandelt hat, erfahren wir nicht.

Nachträge

Nachtrag einreichen
Einreichen
Empfohlene Zitierweise

RI II,3 n. 995e, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0987-06-20_1_0_2_3_0_215_995e
(Abgerufen am 19.04.2024).