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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,3

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Otto schenkt seiner Tante, der Äbtissin Mathilde von Quedlinburg aus verwandschaftlicher Zuneigung auf Wunsch seiner Mutter den Hof Barby im Nordthüringgau in der Grafschaft des Markgrafen Huodo mit allem Zubehör, sowie Zitz und Nienburg und alle Lehensrechte, die Friedrich in diesen Orten innegehabt hat (quomodo nos ob petitionem dilectae genitricis nostrae Theophanu ... carae amitę nostrae Mathildi Quitiliniburgensis ecclesiae ... abbatissae causa dilectionis quę inter nos iure propinquitatis inhaesit, quędam nostrę proprietatis praedia, hoc est curtem Bareboi in pago Norturingia et in comitatu Huodonis marchionis sitam ... et Zizovvi atque Niunburg ... et quae Fridericus ... visus est in beneficium habere, ... donamus. ...). ‒ Hildibaldus canc. vice Uuiligisi archiep.; die Urkunde, die eine Erneuerung der von Kaiser Otto II. 974 getroffenen Verfügung zum Inhalt hat, ist von HF mit Benützung von D O. II. 77 verfaßt und geschrieben; M., SI. 2. „Omnium fidelium nostrorum.”

Überlieferung/Literatur

Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt zu Magdeburg Rep. U 9 Quedlinb. A 1 a 23 (A).

Vidimierte Abschrift (Papier) v. J. 1690 im Niedersächsischen Staatsarchiv Hannover, Celle Br. Des. 35 III. no. 12.

Kettner, Antiqu. Quedlinb. (1712) 29, Nr. 22 aus A; MG. DD. O.III. 434 f., Nr. 35.

Böhmer 650; Stumpf 906; Dobenecker 534.

Kommentar

Das Diplom ist die erste nachweisbare Arbeit des Notars HF, der nach dem Ausscheiden des HB und vermutlich auch des HA in die königliche Kanzlei eingetreten ist (Erben, Exkurse III. 555). ‒ Auffallend ist das Fehlen einer Intervention Adelheids, die damals an dem königlichen Hoflager weilte (Reg. 991 e, 992). Es ist zu beachten, daß bei Schenkungen an hochgestellte Familienmitglieder nur die Kaiserinnen selbst als Fürbitterinnen auftreten konnten, niemals aber die Kanzler oder andere Fürsten geistlichen oder weltlichen Ranges, da eine Intervention immer nur zugunsten einer annähernd gleich oder tiefer gestellten Persönlichkeit ausgeübt werden konnte. ‒ Huodo (Hodo) war Markgraf der sächsischen Ostmark (965‒993). Vgl. Jbb. O. III. 165; Reg. 1084 b; Winter, Grafschaften i. Nordthüringgau, 285 ff.; Holtzmann, Gunzelin, Sachsen-Anhalt, 8, 108, 110; Kötzschke, Anfänge Meißens (1929) 47; Kloß, Grafschaftsgerüst (1940) 33; Füllner, Deutsch-slavische Auseinandersetzung, 43 f. ‒ Friedrich dürfte der Bruder des Grafen Dedi und Graf von Eilenburg gewesen sein. Reg. 956 u/1; Kloß w. o. 37 f., 40. ‒ Zur Bedeutung der Schenkung vgl. Weirauch, Güterpolitik Quedlinb. Sachsen-Anh. 13, 124 f. ‒ Barby liegt an der Elbe oberhalb Magdeburg, Zizowi (Zitz), eine Wüstung, w. von Barby, Nienburg an dem Einfluß der Nuthe in die Elbe. Vgl. Reischel, Wüstungskunde Jerichow (1930) 363 ff.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,3 n. 993, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0987-05-21_1_0_2_3_0_207_993
(Abgerufen am 19.04.2024).