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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,3

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Feier des Osterfestes; wahrscheinlich Festkrönung des noch nicht sechsjährigen Königs mit einem Festmahl, bei dem Herzog Heinrich von Bayern als Truchseß, Konrad von Schwaben als Kämmerer, Heinrich (Hezilo) von Kärnten als Mundschenk und Bernhard von Sachsen als Marschall Dienste verrichten. Außer den deutschen Fürsten erscheinen auch die Herzöge Boleslaw von Böhmen und Mieszko von Polen mit ihrem Gefolge, um ihrer Tributpflicht zu genügen. Sie kehren mit reichen Geschenken in ihre Heimat zurück.

Überlieferung/Literatur

Thietmar IV c. 9, S. 140: Celebrata est proxima paschalis sollemnitas in Quidelingeburg a rege, ubi quattuor ministrabant duces, Heinricus ad mensam, Conrad ad cameram, Hecil ad cellarium, Bernhardus equis prefuit. Huc etiam Bolizlavus et Miseco cum suis conveniunt omnibusque rite peractis muneribus locupletati discesserunt. ‒ Reg.: Reindel, Luitpoldinger, 134.

Kommentar

Die Quedlinburger Feier hat zweifellos 986 (so schon Wilmans, Jbb. O. III. 38 u. Exk. IV. 205‒207, zuletzt auch Kohlenberger, Thronstreit, 61, 103 f) und nicht 985 stattgefunden, wie Giesebrecht (Kz. I5 626 f.) angenommen hatte. Sie erinnert an das von Widukind (II c. 2) geschilderte Krönungsmahl Ottos I., doch war damals die Verteilung der Ämter eine andere gewesen. Vgl. dazu Waitz. Vg. 6 2 333 f.; Ficker, Reichsfürstenstand, II/1, 265; Schramm, Krönung in Deutschl., 196 ff.; Riezler, Bayern P. 571; Jaksch, Kärnten 1, 150; Lintzel, Hoftage, 15; Otto, Adel u. Freiheit, 388, Anm.; Klewitz, Festkrönung. 80 ff. ‒ Quedlinburg ist damals der Schauplatz wichtiger Verhandlungen, vor allem mit den Slavenfürsten gewesen. Wie die nachfolgenden Ereignisse erkennen lassen, muß es zu festen Vereinbarungen mit dem polnischen Herzog gekommen sein, dem es gelang, die Unterstützung des Reiches für seinen bevorstehenden Feldzug gegen Böhmen zu gewinnen.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,3 n. 980b, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0986-04-00_2_0_2_3_0_163_980b
(Abgerufen am 28.03.2024).