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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,3

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Otto schenkt seinem Vetter Otto dem Grafen im Wormsgau und Herzog von Kärnten den Wasgauforst und den Königshof Kaiserslautern in den im Gau Wormsfeld und im Nahegau gelegenen Grafschaften der Grafen Zeizolf und Emicho auf Intervention der beiden Kaiserinnen und des Reichskanzlers Willigis mit allen Rechten und Einkünften aus Zoll, Markt und Bann, ausgenommen den Zehnten und den Neunten, die den Kirchen in Worms, bzw. in Frankfurt zustehen (quomodo nos dilaectae aviae nostrae Adalheidae ac carissimae genetricis nostrae Theophanu videlicet imperatricum augustarum nec non et fidelis nostri Vuilligisi Mogontinae sedis ... archiepiscopi votum ac petitionem sequendo caro nepoti et aequivoco nostro Ottoni de nostra proprietate dedimus forastum nostrum Vuasago nuncupatum et curtem Luthara nominatam in pagis Vuormazuelde et Nachgouue dictis atque in comitatibus Ceizolfi et Emichonis comitum sitam, exceptis decimis quae pertinent ad aecclesiam Vuormaciensem et nonis quae pertinent ad Franconofurt, ac teloneum mercatum et bannum praescriptae curtis et forasti ...). ‒ Hildibaldus canc. vice Uuilligisi archiep.; unter Benutzung von D 7b verfaßt und erste Zeile ebenso wie das Eschatokoll von HB geschrieben, der Kontext von einem ungeübten Schreiber. MF. SI. 2. „Iusta regiae sublimitatis dominatio est.”

Überlieferung/Literatur

Bayerisches Hauptstaatsarchiv München. KS. no. 857.

Kopie.: Vidimierte Abschrift (Papier) a. d. J. 1690 i. Niedersächs. Staatsarchiv zu Hannover, Celle Br. Des. 35 III, no. 12.

Mon. Boica 31 a (1836), 243 no. 125; MG. DD. O. III. 405f., Nr. 9.

Böhmer-Lau. Cod. diplom. Moeno-Francofurt. 10, no. 13.

Stumpf 880; Dobenecker 531; Böhmer-Will 45.

Kommentar

Die Schenkung, die aus dem wichtigsten Gebiet geschlossenen Reichsgutes erfolgte, besaß große politische Bedeutung, die durch die Intervention der beiden Kaiserinnen und des Reichskanzlers noch unterstrichen wird. K. Uhlirz, Interventionen, 123; Jbb. O. III. 43 f. ‒ Die Grafen Zeizolf und Emicho gehörten angesehenen Dynastengeschlechtern aus den rhein-fränkischen Gebieten an; sie sind Lehensgrafen Ottos und Konrads gewesen. Zeizolf war Graf im Wormsfeld (DO. II. 127), sein Bruder Wolframus Graf im Speyergau, im Elsenz- und im Kraichgau, sowie im Maienfeld (DO. III., 85 87, 88; vgl. Regg. 1051, 1053, 1054). Um die Jahrtausendwende erscheinen beide Brüder in Kärnten, wohin sie mit Herzog Otto gekommen waren (Reg. 1426e). ‒ Noch häufiger wird die Familie der Emichonen im Nahegau genannt; ihre Angehörigen erscheinen seit 940 bzw. 961 häufig in den Urkunden. Vgl. DD. O. I., 207, 226, 333. ‒ Breßlau, Jbb. Konr. II. 1, S. 6 f. Anm. 5. ‒ Baldes, Salier, 41 ff., 93; Schultze, Grafschaften Rheinbayerns, 3 ff., 143 ff., 221 ff.; Gaue Badens, 57 ff., 119 ff.; Kloß, Grafschaftsgerüst, 85 ff.; Kraft, Wormsgau, 6, 55, 103, 109 f.; Koehne, Stadtverfassung, 155 ff.; Keutgen, Stadtverfassung, 22. ‒ Über Kaiserslautern vgl. Schlag, Kaiserpfalzen, 79 ff.; Dannenbauer, Tafelgüter (1953) 24 ff. ‒ Zu ‚forastum’ vgl. Reg. 1002.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,3 n. 966, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0985-02-06_1_0_2_3_0_103_966
(Abgerufen am 16.04.2024).