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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,1

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Reichsangelegenheiten. Beendigung der mehr als zweiiährigen innern unruhen und kriege, die plus quam civile et omni calamitate acerbius (Widukind III, 18) entsetzliche verheerungen angerichtet hatten, vgl. die schilderung ib. III,32, ferner die klage des erzb. Wilhelm über die allgemeine verwilderung in seinem brief an papst Agapit Jaffé Bibl. 3,347.348, sowie iene Ruotgers über die indomita barbaries Lothringens. V. Brunonis c. 10.37; Ann.Hild. 953 = Quedlinb. = Altah.: mansitque (dissensio) per duos annos in incendiis caedibus et depopulationibus multique non solum de populo sed etiam de optimatibus occubuerunt. ‒ Tod des herzogs Heinrich von Baiern am 1. nov. Cont. Reginonis, nach längerer krankheit vgl. no 240e, an den folgen der bei Birthen erhaltenen wunde. Liudprandi Antap. IV, 23, von der ihn Notker von S. Gallen zu heilen suchte. Ekkehardi Casus s. Galli M. G. SS. 2,136 und S. Gallner Mitth. 15,400 c. 123; das iahr auch Ann. Sangall. mai. M. G. SS. 1,79 und S. Gallner Mitth. 19,289, Ann. necr. Fuld. ib. 13,198, der tag im Necr. Merseburg. Neue Mitth. des thür.-sächs. Vereins 11,244, Salzburger ann. M. G. SS. 9,771 anm. 58, weitere quellenbelege Dümmler Otto I. 267; tiefer eindruck der todesnachricht auf die königin Mahthilde, die er noch kurz zuvor (gelegentlich des tages zu Arnstadt?) besucht hatte. Mahth. v. post. c. 16 ib. 4,293. Das herzogtum erhielt sein (951 geborener, Ann. Quedlinb.) sohn Heinrich: Cuius filio Heinrico pius rex ducatum et marcam dedit, Cont. Reginonis (und dazu Dümmler Otto I.269 anm. 4); Herimanni Aug. chr. ib. 5,115; die vormundschaft führte Heinrichs wittwe Iudith, prepotens Bawariorum domna, no 292. ‒ Erster versuch der erhebung Magdeburgs zum erzbistum. Abt Hadamar von Fulda verhandelte mit papst Agapit (höchst wahrscheinlich als er mit der littera synodica Bruns nach Rom gieng und das pallium für ihn zurückbrachte. Ruotgeri V. Brunonis c. 26; daher auch die in Wilhelms brief erwähnte angebliche prahlerei Hadamars über pallienkauf) und erreichte ein päpstliches privileg, wonach es ‚causa propagandae christianitatis‘: apostolica maiestate licitum fore regi episcopia ita ordinare, quo sibi placeat, und den bischofsitz von der Halberstädter kirche nach Magdeburg zu übertragen. Unsere einzige kunde stammt aus dem zwischen dem 10. aug. und 1. nov. 955 geschriebenen brief Wilhelms an papst Agapit (Jaffé Bibl. 3,347), in dem auf das schärfste gegen diesen angeblich durch bestechung erwirkten erlass protestirt wird, da er die rechte des Mainzer erzbischofs als päpstlichen vikars für Deutschland (vgl. no 239b) verletze und den umfang der Mainzer kirche schmälere. Letzteres trifft nur zu, wenn mit Uhlirz Gesch. von Magdeburg 32 angenommen wird, dass die erhebung Magdeburgs zum erzstift geplant gewesen sei; die errichtung von suffraganbistümern an beliebigen orten wird mit ganz ähnlichen ausdrücken in den spätem päpstlichen Privilegien von 962 und 967 (Jaffé-L. 3690. 3715) wiederholt. Wilhelm fordert einberufung eines nationalconcils nach Mainz; sein brief langte erst nach Agapits tod in Rom an, wurde von Johann XII. mit artigen phrasen erwidert (Jaffé-L. 3674), aber Ottos plan scheiterte vor der hand an diesem widerspruch. Thietmar II, 11(5) knüpft an die rückkehr Ottos von der schlacht auf dem Lechfeld die gründung der abtei in Magdeburg (vgl. no 70) und fährt fort: Ibi etiam episcopatum facere conatus, apud Bernardum s. Halverstidensis ecclesiae antistitem, in cuius diocesi urbs prefata iacet, quamdiu vixit, impetrare non potuit.

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Empfohlene Zitierweise

RI II,1 n. 240n, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0955-00-00_1_0_2_1_1_469_240n
(Abgerufen am 29.03.2024).