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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,1

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Schlacht postera die. Da Heinrich sofortige flucht der Ungarn befürchtet, hält er sie durch ein scheingefecht mit leichter thüringischer reiterei fest; nach dem unter persönlichem befehl und anteil des königs erfolgenden eingreifen der schweren reiterei rascheste flucht der Ungarn, verfolgung durch die Deutschen per octa miliaria, ohne die hauptmasse der feinde einholen zu können; eroberung des lagers und befreiung der gefangenen. Widukind I, 38; übereinstimmend meldet den verlauf der schlacht Liudprand Antap. II, 29‒31, er schreibt den erfolg vor allem dem vorrücken in geschlossner reihe und dem raschen angriff, bevor die Ungarn einen zweiten pfeilhagel abschiessen können zu, die Ungarn hätten mehr an die flucht als an den kampf gedacht, aber auch zur flucht hätte ihnen gott die fähigkeit genommen, so dass sie massenhaft getödtet und zersprengt wurden; ebenso spricht Flodoard, der gleich Liudprand die einzelnen gefechte dieses krieges nicht unterscheidet, von einem verlust der Ungarn von 36.000 todten ausser den ertrunknen und gefangenen. Als grosser sieg auch in den kürzern berichten gefeiert: Ann. Corb. M. G. SS. 3,4 und Jaffé Bibl. 1,35 und daraus Ann. Quedlinb. M. G. SS. 3,54; Ann. Aug. 934: Ungarii ab exercitu regis H. occisi sunt et multi comprehensi sunt, ib. 1,69 und Jaffé Bibl. 3,705 = Cont. Reginonis 934; davon zum teil unabhängig Herimanni Aug. chr. 932 und Chr. Suev. un.; Ann. Ratispon. 934 ib. 17,583, Ann. Aqu. ib. 24,36; die spätern sagenhaften berichte der Ann. Palid. (M. G. SS. 16,61 usw. hat Waitz Heinrich I. 3 255 ff. gesammelt. Den schlachtag enthalten die Ann. Weingart. ib. 1,67: Ackarenos interfecit idus mart. und das Necr. Weissenburg. Böhmer Fontes 4,310 zu id. mart.: H. qui Ungarios prostravit (die worte aus der Cont. Reginonis, zur stelle vgl. Waitz l. c. 157). ‒ Vor der schlacht soll Heinrich nach dem ausführlichen, aber nur in einzelnen zügen glaubwürdigen bericht Liudprands Antap. II, 27 entsagung der simonie gelobt haben. Siegesfeier, verwendung des früheren tributes für kirchen und arme. Widukind I,39 (die ausrufung als pater patriae und imperator blos klassische reminiscenz, s. auch Waitz Heinrich I. 3 158.170); bildliche verherrlichung des sieges in der pfalz zu Merseburg nach Liudprand Antap. II,31. Famam potentiae virtutisque cunctis gentibus et regibus longe lateque diffudit, auch viele grosse auswärtiger reiche suchen seine gunst und gnade. Widukind I,39. Die einwände Bruckners (Studien zur Gesch. der sächs. Kaiser, Basel 1889 p. 1 ff.) gegen die glaubwürdigkeit der berichte über diesen feldzug sind belanglos. ‒ Ausser durch folgende urkunde ist von der tätigkeit des königs in diesem iahre nur noch die anerkennung des Thieto als abt von S. Gallen anstatt des Engilbert durch Ekkihardi casus s. Galli ib. 2,110 und S. Galler Mitth. 15,227 c. 63 überliefert (vgl. Ann. Sangall, mai. ib. 19,282).

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Empfohlene Zitierweise

RI II,1 n. 43d, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0933-03-15_1_0_2_1_1_104_43d
(Abgerufen am 28.03.2024).