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RI XIV Maximilian I. (1486/1493-1519) - RI XIV,4,2

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Kaspar Wintzer an Abt Heinrich von Tegernsee: (1) Trotz Vertraulichkeit der Schreiben, die Wintzer gestern (16. Dezember) über die schweren Streitigkeiten zwischen den Fsten (Albrecht und Wolfgang von Bayern-München einerseits und Ruprecht von der Pfalz anderseits) und ihr Land (Nieder-)Bayern erhielt, teilt er dem Abt deren Inhalt mit, bittet jedoch, seinen Bericht geheimzuhalten. - (2) Meinem gnädigen Herrn (=Hg Albrecht) wurde vom Schwäbischen Bund dessen ganze Kriegsmacht und auch von anderen Fsten, die dem Bund nicht angehören, so viel Hilfe zugesagt, daß der Hg damit zwei Länder erobern könnte. - (3) Am Freytag vor Lucie (8. Dezember) wurde Hg Albrecht für sich und seinen Bruder Hg Wolfgang in Ulm von KM mit dem heimgefallenen Land (Niederbayern) belehnt1). Anschließend schickten KM, die Hge Albrecht und Wolfgang sowie der Schwäbische Bund namentlich genannte Gesandte zur (niederbayerischen) Landschaft nach Landshut. KMs Gesandte übergaben der Landschaft ein strenges kgl. Mandat; danach forderten die hgl. Gesandten und die des Bundes unter Androhung von Krieg, den Hgen Albrecht und Wolfgang die Erbhuldigung zu leisten, was anschließend auch die Württemberger Gesandten verlangten. Alle Gesandtschaften betonten, daß man Hg Albrecht mit Leib und Gut beistehen wird. - (4) Obiges wurde vergangenen Erchtag (12. Dezember) auch Hg Ruprecht mitgeteilt, dessen Antwort noch aussteht. Die Landschaft ist sehr zornig, daß man ihn in das Schloß (Landshut) gelassen hat, denn wenn er unpassend antwortet, ist der Ausbruch eines höchst verderblichen, im Reich noch nie dagewesenen Krieges zu befürchten, was Gott verhüten möge. - (5) Der Landgf (Wilhelm) von Hessen, beide Hge auf dem Hundsrück von Bayern und Veldenz samt ihren Verbündeten, den Kfsten von Trier, Köln und Sachsen, sowie der Mgf (Friedrich) von Brandenburg (zu Ansbach-Bayreuth) haben zugesagt, den Pfgfen (Philipp) mit Krieg zu überziehen. - (6) Hg Albrecht wartet gemeinsam mit KM und dem Schwäbischen Bund in Ulm auf die Antwort (der Landschaft und Ruprechts von der Pfalz). - (7) Vom Kgshof erfuhr Wintzer, daß der Landgf von Hessen den Pfgfen bereits angegriffen habe. Trotzdem glaubt Wintzer, daß der Handel beigelegt werden wird. Datum in eil Sunttags vor Thome appostoly 1503. - C. W.2)

Überlieferung/Literatur

ORG (Ppr, Verschlußsiegel): München BayHSA, ASA, fst sach, lit 218/IV, fol. 26 f. - NB: 1) Vgl. Bd IV/1, Nr 17970. - 2) Zur Auflösung vgl. Nr 20882.

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Empfohlene Zitierweise

RI XIV,4,2 n. 20835, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1503-12-17_1_0_14_4_1_1330_20835
(Abgerufen am 20.04.2024).