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RI XIV Maximilian I. (1486/1493-1519) - RI XIV,4,2

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Pietro Bonomo, KMs Sekretär, an KM: (1) Ulrich von Weißpriach (Landeshauptmann von Kärnten) brachte die Nachricht nach Innsbruck, daß bei St. Veit in Kärnten auf dem Helensberg eine bronzene und vergoldete Statue =aeneam imaginem viri cuiusdam ... deauratam eines etwa 20-jährigen Jünglings ausgegraben wurde. Als Zeugnis brachte er einen kleinen dazugehörigen Schild mit, um ihn KM zu zeigen. Man hielt diesen Schild für ein Attribut der Figur. - (2) Bonomo deutet die rund um den Schildrand laufende Inschrift auf folgende Weise: Die Römer pflegten verdienten Männern Statuen zu errichten und deren Namen darauf festzuhalten. In Carnien, Norikum und Triest gibt es viele ähnliche Marmordenkmäler, desgleichen in der Hofburg zu Graz und in Cilli. Darüber kann man bei den alten Geschichtsschreibern nichts finden, wohl aber auf diesen Denkmälern. - (3) Bonomo teilt KM dies mit, damit er diesen Fund aus der Antike besser verstehen kann und die Geschichte seiner Noriker, das sind die Kärntner, besser kennen lernt =cognoscatque Noricos suos, hoc est Carinthianos; er möge erkennen, wie sie einst unter den römischen Feldherrn sich hervortaten, was sie auch für eure Majestät (=KM) tun sollen, damit sie die alte Tugend erneuern und sich vom Schlaf erheben =expergiscantur a diuturno somno recuperata prisca illa virtute feliciter. Ex Insprugk 10. Junii.

Überlieferung/Literatur

ED: R. Schneider, Die Erzstatue vom Helenenberge. Festschrift zur 42. Versammlung deutscher Philologen und Schulmänner. Wien 1893, S. 5 Anm. 2 (das Original ist verloren, eine Kopie des Briefes befand sich unter den Papieren Peutingers in der Augsburger Bibliothek). - LIT: Bei Schneider, a.a.O. sind die weiteren Schicksale der Statue ausführlich behandelt; dort ist auch die Jahresangabe "1502" aus anderen zeitgenössischen Quellen belegt. - Vgl. auch Corpus Inscriptionum Latinarum III, 4815; Wiesflecker, Kaiser Maximilian I., III, 30 und Wiesflecker, Kaiser Maximilian I., V, 303.

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Empfohlene Zitierweise

RI XIV,4,2 n. 19792, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1502-06-10_3_0_14_4_1_259_19792
(Abgerufen am 24.04.2024).