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RI XIV Maximilian I. (1486/1493-1519) - RI XIV,4,2

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Abschied der Schwäbischen Bundesversammlung1) zu Nördlingen auf Misericordiä Domini 1502: (1) Verhandlung von etwa 16 näher beschriebenen Fällen von Rechtsstreitigkeiten, Landfriedensbrüchen u.a.; Bestellung von Schiedsrichtern, Entscheidung und Beilegung der Fälle. - (2) KM wird mit seinem Begehren betreffend die (Hft) Ellerbach und das Kloster Kreuzlingen bei Konstanz abgewiesen, weil der Schwäbische Bund dafür nicht zuständig sei. - KM fordert für Wendel von Hohenburg (Homburg) Entschädigung seiner im Schweizerkrieg erlittenen Schäden und den Wiederaufbau der basteien in der Reichenau; wird von der Versammlung abgelehnt mit der Begründung, daß der Schweizerkrieg nicht wegen des Schwäbischen Bundes, sondern wegen KM ausgebrochen sei. - (3) KMs Mandate betreffend den Türkenzug sollen auf einem neuen Bundestag beraten werden. - Von den Geldern aus dem Jubelablaß soll man nur ein Drittel gegen Quittung dem päpstlichen Legaten (Raimund Peraudi) ausfolgen. - (4) In die streifende rott werden 33 Knechte aufgenommen. Es sollen lauter geschickte Reiter und 6-8 davon sehr landeskundig sein. Die Hälfte der Rotte soll Hg Ulrich von Württemberg2) unterstellt werden; die andere Hälfte soll im Ries verwendet werden. - Das Innsbrucker Regiment soll für KMs Lande und Leute die Verschreibungen ausstellen, die sie dem Schwäbischen Bund schuldig sind; auch die Stadt Lindau soll den Bund unverzüglich besiegeln. - (5) Die Bundesverwandten sollen die aufrührerischen Bauern genau beobachten und jeden Aufstand unterdrücken. Sollten sie des Aufstandes nicht Herr werden, so ist die Bundesversammlung anzurufen. - Gartende Knechte und müßige Leute sollen nicht geduldet, sondern abgestraft und ausgewiesen werden. - (6) Die Bundesversammlung war vergebens bemüht, den Streithandel zwischen Mgf Friedrich von Brandenburg (zu Ansbach-Bayreuth3)) und der Stadt Nürnberg gütlich beizulegen. Aufzählung der offenen Streitpunkte. Die Nürnberger führen Klage, daß ihnen der Schwäbische Bund gegen die offensichtlichen Landfriedensbrüche des Mgfen keine Hilfe leistet. Es wäre für die Nürnberger wahrscheinlich besser gewesen, nicht in den Bund einzutreten. - Die Bundesversammlung verspricht, die Sache auf dem nächsten Bundestag in Ulm zu entscheiden.

Überlieferung/Literatur

Teil-ED: Klüpfel, Urkunden, I, 461-469. - LIT: 1) Filek-Wittinghausen, Maximilian 1502, 105 f. - 2) Zur Person: Wiesflecker, Kaiser Maximilian I., V, 14 ff.; Schick, Maximilian I. und Reichsfürsten, 126 ff. - 3) Zur Person: Leitner, Freydal, S. LXVII; Wiesflecker, Kaiser Maximilian I., V, 31 ff.; Schick, Maximilian I. und Reichsfürsten, 46 ff.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI XIV,4,2 n. 19662, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1502-04-10_1_0_14_4_1_124_19662
(Abgerufen am 20.04.2024).