Regesta Imperii - Online Quellen zur Reichsgeschichte

Österreich, Reich und Europa - RI XIV,4,2 n. 19570

1502 Jan. 23, Mantua

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Mgf Gian Francesco Gonzaga von Mantua an Giovanni Gonzaga (derzeit bei KM): (1) Der Mgf ist sehr einverstanden, daß Giovanni Gonzaga, noch dazu mit Zustimmung KMs, einen Boten nach Frankreich senden will (um Verständigungsgespräche zu führen). Daher wird auch der Mgf den Kg von Frankreich ersuchen lassen, daß er die Florentiner dazu bringt, sich gemäß dem Auftrag KMs zu verhalten. Die Gesandten KMs, die nach Florenz gehen, sollen mit den Florentinern im Sinne KMs über die Haltung der Gonzaga sprechen. - (2) Der Papst (Alexander VI.) setzt größten Eifer daran, die Florentiner für sich zu gewinnen. Das ist auch im Sinne KMs. - (3) Beim Palio anläßlich der Abschiedsfeier der Braut Lucrezia Borgia aus Rom haben zwei mantovanische Pferde gesiegt. Der Hg von Valence (Cesare Borgia) hat dies jedoch nicht anerkannt und ihnen den Palio verweigert. Die Braut hält sich zur Zeit in der Romagna auf und soll am 31. Jänner in Ferrara einziehen. - (4) Der Mgf will Giovanni die in dieser Sache nötigen schriftlichen Unterlagen schicken und auch dem in Florenz weilenden Francesco Malatesta schreiben. Mantue 23. Jan(uarii) 1502.

Überlieferung/Literatur

KOP-RE (lat. Brief, Ppr): Mantua AS, AGonz, F/II/9a, busta 2910, libro 170, fol. 53v ff. - NB: A.a.O., fol. 55 f. ein gleichzeitiges Schreiben Mgf Gian Francescos an Giovanni Gonzaga, dieser möge KM vergewissern, daß Gian Francesco aus Respekt vor KM nicht die Partei der Florentiner sucht. KM soll Italien nach seinem Willen zur freien Verfügung haben =habbia la Italia ... in sua total et libera dispositione. Die jetzt regierende Partei will sich des Mgfen bedienen, um von KM geschützt zu werden. Giovanni möge für Gian Francesco die Erlaubnis KMs erwirken, sich mit den Florentinern zu einigen. KM könnte auch die Mitwirkung des Schatzmeisters von Burgund (Jean Bontemps) und (Zyprians) von Serntein gebrauchen, damit sie die Florentiner in ihrem Verhalten bestärken.