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RI XIV Maximilian I. (1486/1493-1519) - RI XIV,3,2

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Hofmarschall Gf Heinrich von Fürstenberg, Weikhart von Polheim und Feldzeugmeister Hans Kaspar von Laubenberg an NN (=KMs Statthalter und Räte zu Freiburg): Als sie bei den vier Waldstädten (Waldshut, Laufenburg, Säckingen und Rheinfelden) waren, haben ihnen diese und der Landvogt (K. von Mörsberg) schriftlich ihre Mängel angezeigt. Fürstenberg, Polheim und Laubenberg werden mit den Städten Colmar und Schlettstadt verhandeln, damit sie Rheinfelden und Laufenburg eine Besatzung stellen. -- Die Statthalter sollen KM schreiben, das Verlangen der gebrandschatzten Leute von Laufenburg nach einer Handreichung abzulehnen, weil das sonst auch andere Gebrandschatzte fordern würden; wolle KM trotzdem eine Handreichung leisten, soll er sie der Stadt Laufenburg zur Verteilung geben. -- Wenn die Schweizer gegen den (Schwarz-)Wald oder die Waldstädte ziehen, müssen die Statthalter mit dem Aufgebot des (unteren) Breisgaues an die Wehrbefestigungen bei Lenntzkürch (Lenzkirch), und das Aufgebot des oberen Breisgaues muß zusammen mit denen aus Rötteln an die Wehrbefestigungen von Altbruck (Albbruck?) ziehen. -- Die Statthalter sollen für die vier Waldstädte Blei kaufen; mit Salpeter und Pulver werden sie Fürstenberg, Polheim und Laubenberg versorgen. -- Die Schreiber werden unter den drei unteren Städten (=Laufenburg, Säckingen und Rheinfelden) die ungefähr 32 Hakenbüchsen und einige Handbüchsen aufteilen, die sie noch in Ensisheim haben. Die Statthalter sollen KM schreiben, eilends (weitere) Büchsen und auch 12.000 Pfeile für die Waldstädte herauszuschicken. -- Weil Laufenburg und Rheinfelden je zwei Schlangen (=Geschützart) begehren, wird man ihnen die zwei Schlangen von Colmar und von Schlettstadt geben. -- Die Statthalter sollen KM vorschlagen, eine große Schlange oder kleine Viertelbüchse (=Kartaune) sowie eine halbe Schlange nach Säckingen zu legen. -- Weil die vier Waldstädte viel zur Befestigung bauen, möge KM ihnen für vier oder fünf Jahre Baugeld verordnen. -- KM soll Waldshut wegen einer möglichen Belagerung mit Korn versehen. -- Der Landvogt (Mörsberg) zeigte an, daß Freiburg und Breisach nur 50 Knechte in Waldshut haben; die Statthalter sollen mit diesen und anderen Städten im Breisgau verhandeln, damit sie 200 Knechte in Waldshut unterhalten. -- Weil der Landvogt den Knechten in Waldshut 260 flRh schuldet, und zwar jedem 2 flRh, und zu ihrer Besoldung bereits früher 1.000 flRh aufgenommen hat, nun aber nichts mehr aufbringen kann, sollen die Statthalter KM bitten, dem Landvogt 500 flRh zu schicken und die 1.000 flRh zurückzuzahlen. -- Weil der Landvogt für den Krieg auf dem Land besser geeignet wäre als für den in der Stadt, möge KM den Herrn von Staufen oder einen anderen Hauptmann nach Waldshut senden; dem Landvogt müßten vorher allerdings die 1.500 flRh bezahlt werden, da er sonst (wegen seiner Schulden) die Stadt nicht verlassen kann. -- Wenn KM einige vom Reich oder vom (Schwäbischen) Bund die in Waldshut auf 200 Knechte fehlenden (40 Knechte) stellen ließe, wäre er dieser Kosten enthoben. -- Die Statthalter sollen bei Anthoni von Landeck anfragen, wo die 50 tonnen Pulver hingekommen sind, die er von Mömpelgard (Montbéliard) weggeführt hat. -- Die Statthalter sollen wie Gf Heinrich alles KM schreiben, damit dem Landvolk bald geholfen werden kann. -- Gf Heinrich will heute nach Altkirch rücken und hofft, ein Kriegsvolk zusammenzubringen. -- Der Kanzler (Dr. K. Stürtzel) soll am Montag (20. Mai) wieder nach Ensisheim (zum Landtag) kommen. Geben zur eyl vmb 8 vrn mittag zu Reinfelden am hl. Pfingstabent 1499. -- HAINRICH graf zu FURRSTEMBERG hofmarschalck etc., WEICKHART her zu POLHAIM vnd HANS CASPAR von LAUBEMBERG veld zeugmaister.

Überlieferung/Literatur

ORG (Ppr): Wien HHSA, ma 5a=9, fol. 130 f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI XIV,3,2 n. 13279, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1499-05-18_3_0_14_3_2_480_13279
(Abgerufen am 25.04.2024).