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RI XIV Maximilian I. (1486/1493-1519) - RI XIV,3,2

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Hofmarschall Gf Heinrich von Fürstenberg antwortet KM auf den Befehl, sich mit allem Kriegsvolk in die vier Waldstädte (Waldshut, Laufenburg, Säckingen und Rheinfelden) zu legen: Er hat KM schon kürzlich (Nr 13227) berichtet, daß die Eidgenossen in einer Stärke von ca 10.000 Mann im Sundgau liegen. Gestern (8. Mai) zogen sie von Platzem (Blotzheim) bis nach Habsheim und brannten unterwegs sieben oder acht große Dörfer nieder. Gf Heinrich will nicht aus dem Land (Sundgau, Elsaß) ziehen, weil es sonst verloren wäre, sondern sich zur Erkundung der Vorhaben der Feinde immer in deren Nähe halten, obwohl er nur 2.000 Mann zu Fuß und 300 Reiter stark ist. -- Überall in diesem Land ist der sturm angangen (wurden die Sturmglocken geläutet). Gf Heinrich will sich in Ensisheim nach Möglichkeit verstärken und mit Friedrich Kappeller und anderen kgl. Räten beraten, wie er den Feinden Abbruch tun könnte; KM möge dem Gfen als Verstärkung einen raisigen gezewg von 300-400 Pferden schicken. -- Gestern (8. Mai) kam ein Teil der (burgundischen) Garde bis diesseits von Tann, der ander Teil ist nach dabey. Die Gardisten erklärten, weder Harnische noch Geld und anderes zu haben, und forderten wegen Erschöpfung einen Ruhetag. Weil die notwendig gebrauchte Garde hier (in KMs Land) nichts erobern kann und von niemandem Nachschub erhält, möge KM Geld für ihren Unterhalt senden. -- Die Franzosen verhalten sich ruhig, führen aber, wie KM wohl wissen wird, ain zewg für die Provence (durchgestrichen: Savoyen) nach Mailand. -- Gf Heinrich will mit seinem Kriegsvolk in einer Meile Abstand neben den Feinden herziehen und sie mit den Reisigen bedrängen, bis sich das heranziehende Landvolk gesammelt hat. -- Morgen (10. Mai) muß der Gf die Knechte besolden und hat deshalb schon mehrmals an KM geschrieben, ohne eine Antwort zu erhalten; KM möge das Soldgeld umgehend schicken, weil er sonst die Knechte nicht halten oder mit ihnen nichts ausrichten wird können, obwohl er so nahe am Feind liegt. Lawtterbach Pfintztag Ascensionis Domini 1499. -- Hofmarschalck HAINRICH graff zu FURSTEMBERG ss.

Überlieferung/Literatur

ORG (Ppr, Verschlußsiegel): Innsbruck TLA, ma I/41, fol. 167 f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI XIV,3,2 n. 13232, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1499-05-09_1_0_14_3_2_432_13232
(Abgerufen am 29.03.2024).