Regesta Imperii - Online Quellen zur Reichsgeschichte

Österreich, Reich und Europa - RI XIV,3,2 n. 13189

1499 Mai 1, Rom

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Kardinal Ascanio Sforza an seinen Bruder Ludovico, Hg von Mailand: Der Kardinal hat erfahren, der Papst habe von seinem Gesandten bei KM, dem Bf (Leonello Chieregati) von Concordia einen Bericht erhalten, daß der Hg bei KM um den Titel eines Kgs von Mailand angesucht habe, =volesse intitulare Re de Milano, und daß ihm KM seine Tochter (Ehgin Margarethe), Witwe nach dem Prinzen (Juan) von Spanien, zur Gemahlin geben solle. Ludovico wolle KM dafür 200.000 ducati geben. Diese Verhandlungen hätten Fundament. KM sei mit den Hilfsgeldern des Hgs von Mailand zwar nicht zufrieden, aber angesichts der Liga zwischen dem Kg von Frankreich und der Signorie von Venedig zeige sich KM diesem Vorschlag nicht ganz abgeneigt. KM wolle Gesandte nach Venedig schicken und drohen, sich mit dem Kg von Frankreich gegen Venedig zu verbünden, um (Reichs-)Rechte zurückzuerobern, welche Venedig festhält. Auch die Gesandten von Spanien und Portugal hier in Rom sind in diese Sache eingeweiht. Es ist nötig, daß KM diese Berichte des Bfs von Concordia dem Papst gegenüber frühzeitig als unrichtig hinstellt. -- KM und sein Sohn Ehg Philipp sind angeblich eines Sinnes, daß Hg Ludovico diese Dinge höchst geheim behandle, damit man den Ursprung dieser Nachrichten nicht entdeckt. Vielleicht ist es günstig, daß sich der Bf von Concordia nicht bei KM aufhält, weil man hier (in Rom) fast alles vom Kgshof erfährt. Rome 1. Maij 1499.

Überlieferung/Literatur

EDD: Joseph Müller, Mittheilungen aus der diplomatischen Correspondenz der letzten Herzoge von Mailand. Nach den Originalen im Archive San-Fedele in Mailand copirt und hg. v. J. Müller. -- In: Notizenblatt. Beilage zum Archiv für Kunde österreichischer Geschichtsquellen Jg 6 (1856), Nr 24, 586-594, hier 592, Nr 6; De Rosmini, Dell'istoria militari, II, 262 f. -- LIT: Wiesflecker, Kaiser Maximilian I., II, 339.