Regesta Imperii - Online Quellen zur Reichsgeschichte

Österreich, Reich und Europa - RI XIV,3,2 n. 13089

1499 März 25, Nürnberg

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Bürgermeister und Rat der Stadt Nürnberg an Bürgermeister und Rat der Stadt Frankfurt: Von etlichen (ungenannten) Mißgönnern wird Nürnberg völlig grundlos beschuldigt, den Eidgenossen im gegenwärtigen Krieg mit Geschützen, =geschoß, Proviant und Pulver zu Hilfe gekommen zu sein und ihnen eine große Summe Geldes geliehen zu haben. Dies ist völlig unwahr, und die Eidgenossen haben darum auch nie angesucht. -- Vor einigen Tagen hat aber der Rat der Stadt Konstanz gebeten, ihrem Abgesandten in Nürnberg etliches Schmalz kaufen zu lassen und ihnen 10-20 Zentner Pulver zu schicken. Dies haben die Nürnberger erlaubt und ließen den Abgesandten von Konstanz auch 14 Zentner Pulver bei Nürnberger Bürgern, die damit handeln, kaufen und das Geld dafür bei einem Nürnberger Bürger entlehnen, weil die Stadt selbst kein Pulver übrig hat. -- Vor einigen Tagen hat auch der Rat von Ravensburg um etliche Büchsen und Pulver gebeten. Weil es Nürnberg selbst an Büchsen und Pulver mangelt, läßt die Stadt für Ravensburg Büchsen gießen und Pulver herstellen. -- Frankfurt möge also obigen Anschuldigungen nicht glauben, sondern ihnen entgegentreten, wenn bei Frankfurt solche erhoben werden. Montag nach Vnser Liebn Frawn tag Annunciacionis 1499. -- Bürgermeistere vnd rat zu Nürmberg.

Überlieferung/Literatur

ORG (Ppr, Verschlußsiegel): Frankfurt StA, rsach I, Nr 7080. -- NB: Maria Verkündigung (25. März) fällt im Jahr 1499 auf einen Montag, so daß der Montag danach eigentlich der 1. April wäre; weil dies 1499 aber der Ostermontag war, für den eine derartige Datierung ganz unwahrscheinlich ist, steht in der Datierungszeile das Wörtchen nach wohl nur versehentlich und es ist der archivalischen Datumsauflösung am rechten oberen Blattrand zu folgen, die den 25. März 1499 angibt.