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RI XIV Maximilian I. (1486/1493-1519) - RI XIV,3,2

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Der Schweizer Chronist Valerius Anshelm berichtet: Uf den 22. tag Mertzen -- was Fritag vorm Palmtag versammelten sich die Eidgenossen unter genannten Hauptleuten, 800 Mann stark, zu einem Beutezug. Desgleichen sammelten sich die Königlichen, =Küngschen, 7.000 Mann zu Roß und zu Fuß aus dem Sundgau, Breisgau und den vier Waldstädten. Beide Teile planten, den ändern in seinem Lager zu überfallen. Die Eidgenossen wurden von einem Wirt aus Basel verständigt, daß die Königsleute bei Basel im Anmarsch seien. Die Königsleute zogen auf das Bruderholz, =Bruoderholz, und versperrten den Eidgenossen den Weg. -- Die Eidgenossen wollten vor der Übermacht nicht ausweichen, obwohl sie aus Basel gewarnt wurden. Die Hauptleute gaben Befehl, daß jeder abziehen dürfe, der nicht bereit sei, sein Leben zu wagen; keiner verließ die Truppe. Sie machten eine gefierte ordnung und stellten 30 Büchsenschützen gegen die Reiter auf. -- Als die Eidgenossen das Bruderholz erreichten, wurden sie von den Landsknechten und den Reitern angegriffen; sie wehrten sich mit sighafter hand. bis die Landsknechte so schändlich die Flucht ergriffen, wie man es von den Deutschen nie gehört hatte. Die Ursache zur Flucht gab ein gefangener Metzger, der vorgab, gegen die Schweizer mitkämpfen zu wollen. Als das (österreichische) Aufgebot von Pfirt mit seinem rot-weißen Fähnlein anmarschierte, schrie der Metzger, dies sei das Aufgebot von Solothurn (dieser Ort führt auch die Farben rot-weiß); alles sei verloren. Das gab den Anlaß zur allgemeinen Flucht. Die Landsknechte flohen über den Rhein, liefen sich teils zu Tode, teils ertranken sie. Sie verloren 150 Mann, die Schweizer dagegen einen einzigen. Auch die Reiter, von den Knechten im Stich gelassen, wichen seitlich aus. Ihr Hauptmann Friedrich Kappeller und der Gf von Tierstein wurden verwundet.

Überlieferung/Literatur

ED: Anshelm, Berner Chronik (1884), II, 153 ff.

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Empfohlene Zitierweise

RI XIV,3,2 n. 13081, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1499-03-22_2_0_14_3_2_274_13081
(Abgerufen am 29.03.2024).