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RI XIV Maximilian I. (1486/1493-1519) - RI XIV,3,2

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Die Hauptleute und Räte KMs und des Schwäbischen Bundes zu Konstanz antworten der (Röm.) Kgin (Bianca Maria) auf ihr tröstliches Schreiben: Die Eidgenossen verheerten und verbrannten KMs oberlannd vmb Veltkirch und belagern seit gestern (19. Februar) die Stadt Feldkirch, wie die dort Belagerten heute meldeten, die eindringlich um Hilfe und Rettung ersuchen. Weil die Hauptleute und Räte aber für die Macht der Eidgenossen, die sich in zwei Haufen geteilt haben und mit einem Feldkirch sowie mit dem anderen den Hegau bedrohen, noch zu schwach sind, so daß sie nicht helfen können, sondern den weiteren Zuzug abwarten müssen, begrüßen sie das Anerbieten der Kgin, hierher (nach Konstanz) oder anderswohin zu kommen, wo das am fruchtperesten ist. Dies wäre nicht nur für den gemeinen Mann tröstlich, sondern würde auch die Fsten und alle anderen Reichsstände veranlassen, dem Aufgebot der Kgin umso gehorsamer nachzukommen, wodurch Feldkirch entsetzt werden könnte. Sollte nämlich Feldkirch als port vnd ortsloß verlorengehen, so wäre das ain vrsach nachvolgung der Niderlannd vnd Vorderlannd, was für KM und das ganze Reich nicht zu verwinden, =vnüberwintlich, wäre. -- Die Kgin möge daher nach Überlingen oder Ravensburg kommen und sofort Fsten, Städte und andere laut beiliegendem zeddel zum Zuzug mit ganzer Macht an Leuten und Geschützen nach Bregenz auffordern, um bei der Bestrafung der Eidgenossen als Landfriedensbrecher mitzuhelfen und sie wieder zu Gehorsam zu bringen. Insbesondere möge die Kgin diesen snöden hanndel auch dem Hg (Ludovico Sforza) von Mailand berichten, ihn um Hilfe ersuchen und ihn auffordern, den Eidgenossen nicht mer (Proviant?) zugeen zu lassen. -- Wenn das alles rasch geschieht und die Kgin persönlich hier oben erscheint, wird das sehr nützlich sein. Den Brief der Kgin haben Hauptleute und Räte zu Konstanz auch den Königlichen ins Lager geschickt und befohlen, ihn wenn möglich auch nach Feldkirch zu bringen, damit alle daraus Trost schöpfen. -- Die Kgin möge auch den Landvogt (K. von Mörsberg) bewegen, 100 Reiter heraufzuschicken und, wenn die (burgundische) gart bei ihm eintrifft, auch 2.000 (Fuß-)Knechte, damit die Feinde leichter von Feldkirch zurückgeschlagen werden können. Mit der (burgundischen) Garde hat der Landvogt dann ja genug Leute, um die Grenzen zu sichern und zu verteidigen. -- Die Kgin möge dieses Vorhaben eilends KM berichten und ihn auffordern sofort zu kommen sowie weitere strenge Zuzugsmandate ausgehen lassen. Geben Mitting 1499. -- Ewer ku. M. vnndertenig Römischer ku. Mt. auch gemains punts hauptlewt vns rette ytzo zu Cosstentz. -- (Nachschrift): Die Kgin möge auch den Bf von Konstanz aufbieten, weil er auch ein Reichsfst ist, und ihm befehlen, seine Schlösser und Städte den Königlichen zu öffnen; dies unter der Androhung, daß die Kgin widrigenfalls bei ihrem Gemahl KM für Ungnade und nachteil für das Stift Konstanz wirken wird. Diesbezüglich möge die Kgin den Hauptleuten und Räten auch einen Befehl übersenden, im Namen KMs die Schlösser des Bfs zu besetzen, falls dieser sich widerstarig zeigt, damit KM und seinen Anhängern daraus kein Schaden oder Nachteil erwächst. Datum vt in litera.

Überlieferung/Literatur

KOP (Ppr): Wien HHSA, Schweiz, Karton 2, fasz 1499, fol. 105-105v. -- NB: Das Datum ergibt sich wohl aus den Nrn 12949 und 12951 vom 18.und 19. Februar Konstanz.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI XIV,3,2 n. 12960, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1499-02-20_1_0_14_3_2_147_12960
(Abgerufen am 16.04.2024).