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RI XIV Maximilian I. (1486/1493-1519) - RI XIV,3,2

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Der venezianische Geschichtsschreiber Malipiero berichtet a 1 de Fevrer 1499: Der Bankinhaber Andrea de Garzoni erschien im Kollegium und erklärte der Signorie unter Tränen, er müsse seine Bank schließen. -- Der Doge bot ihm namens der Signorie eine Finanzhilfe von 30.000 ducati an; er werde auch vier Mitglieder (aus dem Rat) in die Bank abordnen. Andrea antwortete, seine Schulden seien groß und er könne sie nicht bewältigen. -- Ein Auszug aus den Büchern ergab 85.000 ducati an Guthaben und ca 200.000 an Schulden. -- Die Ursache des Bankrottes war, daß innerhalb weniger Tage 40.000 ducati größtenteils von Florentinern abgehoben wurden (die mit Venedig im Krieg lagen). Seit vier Jahren hatte die Bank 50.000 ducati im Silbergeschäft verloren. Sie zahlte an ihre Einleger 3% Zinsen. Diese Bank war 1430 gegründet worden. -- Es wurden zwei Verwalter in die Bank eingesetzt mit dem Auftrag, das vorhandene Kapital zu verwahren und die Außenstände einzutreiben, bis man die Abrechnung macht. Den Bankinhabern wurde freies Geleite für ein Jahr gewährt, damit sie sich von ihren Schulden erholen. Dieser Bankrott veranlaßte andere, vor allem Thoma Lipamano, zur Flucht. Die Signorie von Venedig hatte viele Tausend ducati von dieser Bank bezogen. Sie blieb seit diesen Bankzusammenbrüchen und wegen der Kriege durch 16 Jahre ohne Geld und ohne Darlehen und mußte hohe Zinsen zahlen.

Überlieferung/Literatur

ED: Malipiero, Annali veneti, VII/1, 531 f. -- NB: Vgl. auch Nr 13065 ddo 1499 März 16 Venedig.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI XIV,3,2 n. 12886, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1499-02-01_4_0_14_3_2_72_12886
(Abgerufen am 28.03.2024).