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RI XIV Maximilian I. (1486/1493-1519) - RI XIV,3,2

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Der Subprior von Santa Cruz (Tomas de Matienzo) berichtet Kgin Isabella von Kastilien über die Ehgin (Juana) u.a., daß diese keine Möglichkeit hat, sich um ihre Hofhaltung zu kümmern und für eine bessere Bezahlung ihrer spanischen Dienerschaft zu sorgen, weil die Räte des Conseil privè ihr keine Kontrolle darüber gestatten und die Bevorzugung der Niederländer wünschen; Beschwerden beim Ehg (Philipp) würden nichts fruchten, da er sie nur seinen Räten wiederholen würde, was der Ehgin Nachteile brächte. ‒ Die Räte des Conseil privè u.a. haben die Ehgin so eingeschüchtert, daß sie nicht wagt, ihre Haupt zu heben. ‒ Obwohl die Generalstaaten der Ehgin anläßlich ihrer Schwangerschaft 60.000 florins, zahlbar in drei Jahren, bewilligten, erhält sie davon nichts, da alles Geld in die Schatzkasse des Ehgs fließt und für Günstlinge ausgegeben wird, wie z.B. für den Prinzen von Chimay. ‒ Der Subprior sah noch niemals etwas Hoffnungsloseres als die (materielle) Lage, in der sich die (spanischen) Amtsträger und Diener der Ehgin befinden. Anderseits wünschten die Räte des Conseil privè vor 12 Tagen, daß die Ehgin nach Spanien schreibt, um für den Propst von Lüttich (F. von Busleyden) ein Btm zu erbitten. Die Habsucht dieses Propstes ist unersättlich, hat er doch schon von KM ein Ebtm (Besançon) erhalten, nur damit er seine Herrn nicht zugrunde richtet und die Kinder nicht ungehorsam gegenüber ihren Eltern macht. Der Ehg wäre kein schlechter Sohn, wenn er sich nur traute, nach eigenem Ermessen zu handeln. ‒ Diese Leute (aus dem Conseil privè) waren es auch, die nach Ehgin Margarethe (zwecks Heimkehr aus Spanien) schickten, um sie nach Deutschland zu verheiraten. ‒ KM versucht alles, um den Ehg und die Ehgin dazu zu bringen, nach Deutschland zu gehen, nur um sie der Macht dieser Leute zu entziehen; das wird eine schwierige Aufgabe. ‒ Herr de Vergas (Berghes) hat versprochen, sein Bestes für die Aufnahme der mit dem Bastard (von Burgund) verheirateten Dona Maria Manuel an den Hof der Ehgin zu tun, wenn der Ehg von seinem Besuch bei KM zurückkommt; aber es gibt wenig Hoffnung, daß er sein Wort auch hält. Bruselas 15. Enero 1499.

Überlieferung/Literatur

REG: Bergenroth, Calendar England 1, I, 199 ff., Nr 231 (aus: Simancas AG, estado, tratados con Inglaterra, leg 2; der originale Wortlaut des Datums fehlt bei Bergenroth, Calendar England 1); Archivo Simancas 5, V/2, Nr 4396 (dort sehr kurzes REG, aber der originale Wortlaut des Datums).

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Empfohlene Zitierweise

RI XIV,3,2 n. 12846, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1499-01-15_1_0_14_3_2_32_12846
(Abgerufen am 28.03.2024).