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RI XIV Maximilian I. (1486/1493-1519) - RI XIV,3,2

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Diebold Schilling (Schweizer Bilderchronik) berichtet über den Ausbruch des Schwabenkrieges folgendes: Einige aus dem Schwäbischen Bund unterstanden sich, ohne Befehl KMs etliche Schlösser im Engadin zu erobern, was die Graubündner und die (Churer) Stiftsleute nicht gestatteten. Bf (Heinrich) von Hewen nahm sich der Sache persönlich an und verhandelte mit KM, hatte aber keinen Erfolg und rüstete zum Krieg. Als der Schwäbische Bund sah, daß sich niemand der Sache annahm, reizte er die Eidgenossen und die Engadiner weiter. Der Streit wurde dem Bf von Konstanz vorgetragen, der aber vor dem Rechtstag starb. KM übertrug den Rechtsfall dem Bf von Augsburg. Es wurde ein Rechtstag zu Feldkirch (11. Jänner 1499) vereinbart. ‒ KM befahl seinen Räten, dem nachzukommen, denn er warb stets um ein Bündnis mit den Eidgenossen. Aber (Hans von) Königsegg und die anderen, die das verhandeln sollten, waren mehr für einen Krieg gegen die Eidgenossen. KMs Räte versalzten ihm den Brei. KM begab sich inzwischen in die Niederlande und nach Geldern. Er war unschuldig an diesem Krieg, der ihm nur Unkosten und Verluste an Land und Leuten einbrachte. Der Bf von Chur wurde vertrieben und (Paul) Ziegler zum Bf erwählt, doch der von Heuen mit Hilfe der Eidgenossen mit ehrlichen Provisionen versehen. ‒ Es gibt überall treue und untreue Leute, die den Krieg fördern oder verhindern. Wären KMs Räte ihrem Herrn treu gewesen, so wären viele Todschläge, Räubereien und Brände unterblieben. Vor dem Tag zu Feldkirch warben KMs Räte ohne Vorwissen und Befehl KMs um die Hilfe des Schwäbischen Bundes gegen die Graubündner und Schweizer. Die Schwaben freuten sich darüber und glaubten, sie könnten die Schweizer strafen. Sie handelten wie vor Zeiten Hg Leopold III. (+1386): sie bedachten nur, wie sie in das (Schweizer) Land hineinkamen und nicht, wie sie wieder herauskamen. Der Schwäbische Bund sicherte ihnen sofort Hilfe zu für ein Unternehmen, das ihnen KM nicht befohlen hatte. Es ging ihnen wie dem Abt von Maelbach (im Sprichwort): er forderte ein Essen, aber der Koch warf ihn über die Stiege hinunter.

Überlieferung/Literatur

ED: Schmid-Schilling, Bilderchronik, 264 ff. und 268.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI XIV,3,2 n. 12840, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1499-01-12_4_0_14_3_2_26_12840
(Abgerufen am 28.03.2024).