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RI XIV Maximilian I. (1486/1493-1519) - RI XIV,3,2

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Hg Georg von Sachsen berichtet seinen lieben Vettern, den Brüdern Kfst Friedrich, Erzmarschall des Hl. Röm. Reiches, und Johann, Hgen von Sachsen, Landgfen zu Thüringen und Mgfen zu Meissen, über die am 29. Dezember 1498 vorgebrachte Werbung einer Gesandtschaft Kg Johann Albrechts von Polen folgendes: Es ist jetzt ein Jahr her, daß die Türken das Kgr Polen überfallen und mit Mord, Raub und Brand schwer geschädigt haben. Weil Polen allein auf die Dauer zu schwach ist, um ihnen Widerstand zu leisten, durch eine völlige Niederlage Polens aber die Bedrohung der Deutschen Nation und der gesamten Christenheit größer würde als jemals zuvor, hat der Kg von Polen durch eine treffliche Gesandtschaft KM um Hilfe gegen die Türken ersucht. KM hat diese zugesagt und unter anderem ein offenes Mandat an die Hge Friedrich und Johann sowie Georg von Sachsen und andere, Polen benachbarte Reichsfürsten ausgestellt, dem Kg von Polen auf dessen Ersuchen hin mit aller Macht gegen die Ungläubigen zu Hilfe zu kommen, wann immer dies notwendig wird. ‒ Weil die Türken in diesem Winter Polen ohne Vorwarnung erneut mit 60.000 Mann überfallen haben und noch immer im Land liegen, um es sich zu unterwerfen, ließ der Kg von Polen nun Hg Georg an obiges Mandat KMs erinnern und um stärkste Kriegshilfe zu Roß und zu Fuß bitten. ‒ Hg Georg stellte eine Hilfe zwar in Aussicht, wiewohl er zuvor noch die Meinung seines Vaters (Hg Albrechts von Sachsen) einholen müsse, da er mit dessen Ländern und Leuten nicht ohne dessen Befehl handeln dürfe, aber eine endgültige Antwort könne er erst nach Beratung mit den Hgen Friedrich und Johann von Sachsen geben, weil sich KMs Mandat an sie alle richtet und sie auch in anderen Sachen bisher immer nur einträchtig gemeinsam vorgegangen sind. ‒ Weil die polnische Gesandtschaft mit obiger Hilfsbitte auch die Hge Friedrich und Johann von Sachsen aufsuchen wird, wollte Hg Georg diese darüber und über seine Antwort vorab in Kenntnis setzen. Wenn die Hge entsprechend der Bitte Hg Georgs zu ihm nach Leipzig kommen, will er mit ihnen darüber weiter beraten, um in der Sache zu einem gemeinsamen Entschluß zu finden. Dresden Dinstags Circumcisionis Domini 1499. ‒ GEORG von Gotes gnaden herzog zu SACHSSEN, landgrafe in DORINGEN vnd marggraue zu MEISSEN ss.

Überlieferung/Literatur

ORG (Ppr, Verschlußsiegel): Weimar SA, reg C 919=pag. 547, Nr 3.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI XIV,3,2 n. 12819, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1499-01-01_3_0_14_3_2_3_12819
(Abgerufen am 28.03.2024).