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RI XIV Maximilian I. (1486/1493-1519) - RI XIV,3,1

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KM an Kfst Joachim von Brandenburg: Wie der Kfst wisse, hätten die Sweytzer, die sich nennen Aidgenossen vngeburlichn herkumenns, die reichsuntertänigen Graubündner an sich gezogen und zu einem grundlosen, mutwilligen Krieg gegen KM und das Reich geraitzt, in dem einander bisher ungefähr gleiche Schäden zugefügt wurden. Auf dem kgl. Tag zu Überlingen wurde in KMs Beisein im Rat ein Anschlag eines eylennden zuzugs beschlossen, worin dem Kfsten 300 Reiter und 300 Fußknechte auferlegt sind, damit KM die veinde straffen vnd sy von irem valschen vnraynen aid zertrennen sowie wieder in seinen Gehorsam bringen kann. Weil KM und diejenigen (Reichsstände), die bei ihm sind, wegen der clainen hilff, die bisher vom Reich kam, ihre große Streitmacht alleine nicht länger im Feld halten können, hätte KM erwartet, daß der Kfst mit seinen Truppen, =macht, schon vor guetter zeit zugezogen wäre, zumal ihn KM schon mehrmals darum ersuocht hat; billigerweise befremdet KM und die bei ihm befindlichen Reichsstände das Ausbleiben des Kfsten. Weil KM nun die taiding mit den Schweizern bis zum Erscheinen des Kfsten und anderer Reichsstände hinauszieht, befiehlt KM dem Kfsten unter Androhung des Verlustes aller Regalien, Freiheiten und Gnaden, seiner Hilfsverpflichtung nachzukommen und sofort persönlich mit dem ihm auferlegten Kriegsvolk zu KM ins Feld zu ziehen; gleichzeitig soll der Kfst bevollmächtigte Gesandte zum Reichstag schicken, den KM zu letst nach Überlingen verlegt hat, um dort bei den Beratungen der Reichsangelegenheiten mitzuhelfen. Freyburg im Preyßgew 17. Augusti 1499, Röm. 14. Hung. 10. KV: A.m.d.r. prop. (Nachschrift): Wiewohl es im Mandat heißt, daß der Kfst bevollmächtigte Gesandte zum Reichstag nach Überlingen schicken soll, hat sich das nach datum ditz brieffs geändert: Weil diese Malstatt für die Mehrheit der Reichsstände ungelegen ist, und außerdem die kriegs leuff sowie des Reychs obligend geschefft täglich mehr werden, hat KM den Reichstag nach Worms verlegt. Der Kfst möge daher unverzüglich in Worms erscheinen und auf niemanden warten.

Überlieferung/Literatur

ORG (Pgt, Verschlußsiegel): Merseburg DZA, GSA, rep X, Nr ZY, fasz 2 I (der Faszikel enthält nur dieses eine Stück); laut Vermerk unter der Adresse überbrachte ein Bote KMs dieses Mandat am abndt Allerheiligen 1499 (31. Oktober 1499). NB: Weitgehend gleichlautende Befehle ergingen am selben Tag an den Abt zu Camberg (Comburg / Schwaben), der sofort mit 20 Reitern zuziehen sollte (ORG: Frankfurt StA, KrSchr 7, fol. 120; REG: Janssen, Reichscorrespondenz, II, 636 f., Nr 791), an die Herrn von Pappenheim, die mit sechs Reitern zuziehen sollten (ED: Roth von Schreckenstein, Fürstenberg Landhofmeister, 422. Nr 25), an den Herrn von Eppstein. der persönlich mit sechs Reitern zuziehen sollte (REG: Janssen, Reichscorrespondenz, II, 637, Nr 792), und an die Stadt Frankfurt, die unverzüglich die ihr auferlegte Anzahl von 600 guten Fußknechten zu KM ins Feld schicken sollte (ORG: Frankfurt StA, rsach I, Nr 7081, fol. 175).

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI XIV,3,1 n. 9398, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1499-08-17_1_0_14_3_1_410_9398
(Abgerufen am 25.04.2024).