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RI XIV Maximilian I. (1486/1493-1519) - RI XIV,3,1

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Pietro Bonomo, KMs Rat und Sekretär, berichtet Hg Ludovico von Mailand vom Kgshof: Heute legte er KM gemeinsam mit M. Lang dar, in welche Gefahr Hg Ludovico komme, wenn in Frankreich und Italien der Unwille KMs über den Hg bekannt wird. Weil sich das auch auf KM auswirken würde, möge er den Hg nicht im Stich lassen, obwohl dieser schwer gesündigt habe, =havesse gravemente fallito, und wieder gesandtschaftliche Kontakte aufnehmen. KM antwortete, daß ihm zwar jedes Ungemach des Hgs nicht zur Ehre gereichte, es aber noch weniger ehrenvoll wäre, jemanden in Schutz zu nehmen, von dem man geringgeschätzt werde. KM habe den Hg aber nie tatsächlich fallen lassen wollen und sei nicht aus Böswilligkeit, sondern aus einem sehr triftigen Grund ungnädig geworden. Obwohl ihn Hg Ludovico schwer beleidigt hat, werde sich KM weiter dessen Angelegenheiten annehmen, wenn der Hg sich entsprechend verhält und anerkennt, was KM für ihn getan hat und tut. Als Bonomo versicherte, der Hg werde alles tun, was KM befiehlt, erwiderte KM, dieses Versprechen genüge nicht: das gleiche habe Bonomo im vergangenen Jahr (1498) bei seiner Rückkehr versprochen, und dann wurde KM getäuscht. Bonomo und Lang konnten KM zu keiner freundlicheren Erklärung bewegen, als abwarten zu wollen, was der Hg auf das jüngste Schreiben Bonomos im Namen KMs antwortet und ob er die 25.000 Dukaten bezahlt. Bonomo meint, daß KM trotz aller Ungnade Hg Ludovico nicht zu Schaden kommen lassen wird. Langsam wird sich alles wieder bessern; der Hg müsse aber unbedingt die 25.000 Dukaten zahlen, nicht nur, um KM zu besänftigen, sondern vor allem auch, um ihn von den ständigen Geldforderungen der burgundischen und anderen Hauptleute zu entlasten. Der Herr (Wilhelm) von Vergy würde dann von neuem gegen Frankreich vorgehen, um sein verlorenes Eigentum (=Schloß Vergy etc.) zurückzugewinnen, und nicht eher vom Krieg ablassen, bis ein guter Friede zustande kommt. Daher möge Hg Ludovico zahlen und zusehen, daß die Franzosen nichts merken; Bonomo und Lang haben bereits mit (Jean) Bontemps den Zahlungsmodus abgesprochen. Gf (Heinrich) von Fürstenberg zeigt wenig Eifer (für Hg Ludovico), weil er KM in nichts widersprechen will, um in umso größerer Gunst zu stehen; er verspricht jedoch viel, und Bonomo und Lang bearbeiten ihn ständig, was sie auch mit Hg Friedrich (von Sachsen) machen werden, wenn dieser (wieder an den Kgshof) kommt. Ex Graben 25. Januarij 1499. PETRUS BONOMUS cesareus consiliarius et secretarius ss.

Überlieferung/Literatur

ORG: Mailand AS, ASforz, pot est, alem, cart 585.

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Empfohlene Zitierweise

RI XIV,3,1 n. 9016, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1499-01-25_1_0_14_3_1_24_9016
(Abgerufen am 28.03.2024).