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RI XIV Maximilian I. (1486/1493-1519) - RI XIV,3,1

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Gf Heinrich von Fürstenberg an Zyprian von Serntein, KMs Protonotar: KM hat sich von Köln aus nach Geldern begeben, das er durch Verhandlungen und Waffengewalt zu erobern sucht. Auch (der Hg von) Kleve will jetzt Geldern angreifen, und morgen werden die Gfen und Bannerherren, =panierherren, hierher kommen, um mit KM zu verhandeln. Anschließend wird KM nach Grave ziehen und versuchen, Ehg Philipp in den Krieg zu bringen. Der Hg (Karl Egmont) von Geldern liegt mit wenig Kriegsvolk drei Meilen von hier bei Arnheim. Das Verhältnis zu Frankreich (=Waffenstillstand) ist unverändert. KM hat Boten zu Hg Friedrich (von Sachsen) geschickt, zusammen mit seinem Bruder (Hg Johannes) zum Reichstag zu kommen und seinen Platz im Hofrat (als Statthalter KMs) wieder einzunehmen; ob der Kfst das tut, weiß Fürstenberg nicht, hofft es aber, =wisse ich nit, wolt Got, das es gut wer. Fürstenberg befremdet es sehr, daß Serntein so lange ausbleibt: Serntein muß Nachteile gewärtigen, weil sich viele über seine Abwesenheit vom Hof freuen und sich auch dermassen in die hendl schicken, daß Serntein das, was er durch seine Abwesenheit versäumt, nicht so leicht wieder wird einbringen können; er möge deshalb unverzüglich hierherkommen. Hier werden ihnen oft vil schoner pancketen gehalten, so daß sie des frawenzymmers ganz vergessen; Sernteiner soll sich vom Frauenzimmer losreißen, weil er auch hier gut schir machen könne. Gf Hans (von Werdenberg?) wurde bei diesem Spiel ganz geldrisch und kann Tag und Nacht vor lauter mundeln (küssen?) nur noch auff glawben slaffen. KM will sofort nach den Verhandlungen mit seinem Sohn Ehg Philipp in Grave wieder nach Köln ziehen, um den Reichstag zu besuchen, da gute Aussicht bestehe, daß die Stände dorthin kommen werden; der Kanzler (Stürtzel) soll sie von Worms nach Köln bringen. Serntein möge aus Innsbruck die Lehensbriefe für Fürstenberg und Niklas Ziegler mitbringen. Emerickh 3 meyl ob Arnem Sontag nach Trium Regum 1499. HEINRICH graf zu FÜRSTEMBERG etc.

Überlieferung/Literatur

ORG: Innsbruck TLA, ma XIII/256/III, fol. 68 f. NB: Schier könnte feines Leinen bedeuten; aber auch schîren, schîr machen in der Bedeutung von glänzend machen ist denkbar.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI XIV,3,1 n. 9008, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1499-01-13_2_0_14_3_1_16_9008
(Abgerufen am 29.03.2024).