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RI XIV Maximilian I. (1486/1493-1519) - RI XIV,2

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(Zyprian von) Serntein an den Marschall (des Innsbrucker Regiments) Paul von Liechtenstein: Gestern, Mittwoch (19. Dezember), erhielt er erneut Post von KM, worüber er Liechtenstein noch berichten wird. Darunter war auch ein Brief des Niklas Ziegler, den dieser auf Befehl Gf Heinrichs von Fürstenberg geschrieben hat. Diesem Brief, der beiliegt, wird Liechtenstein vil hanndlung und new zeitung entnehmen können, darunter den Abschied Hg Friedrichs (von Sachsen), und als wichtigsten Artikel, daß der Reichstag von Worms nach Köln verlegt werden soll, und KM noch vor Weihnachten persönlich in Worms sein will. Serntein zeigte diesen Brief auch dem (Georg) Gossembrot und kam mit ihm überein, den Brief an Liechtenstein weiterzuschicken, um dessen Rat einzuholen, wann sie alle (an den Hof) abreisen sollen. Findet der Reichstag in Köln statt, so müßten sie sich sehr beeilen, weil der Weg sehr weit ist; in dem wesen könnten sie KM jetzt gut dienen. Liechtenstein möge dabei auch an den Tag denken, den der Schwäbische Bund für den 17. Jänner in Konstanz angesetzt hat, und mitteilen, ob sie diesen Tag besuchen sollen. -- Gerade eben erhielt Serntein ein Schreiben des Schatzmeisters Wolf, dem Liechtenstein entnehmen kann, daß der Reichstag (nach Köln) verlegt worden ist, und Serntein unverzüglich (an den Hof) kommen soll; ohne Liechtenstein werde Serntein aber nicht abreisen. -- Liechtenstein möge den beiliegenden Brief unverzüglich zurückschicken und dafür sorgen, daß dieser ja nicht verloren geht oder von jemandem gelesen wird; Serntein müsse nun nämlich darauf antworten, da Gossenwort wieder nach Füssen abreist, wo er Liechtensteins Bescheid erwarten wird. -- Frh Veit von Wolkenstein ist am 12. Dezember verstorben. -- Von KM erhielt Serntein jetzt zwei Schreiben: eines mit dem Befehl, mit Liechtenstein über dessen alten Sold abzurechnen, und eines mit dem Befehl, Liechtenstein einen neuen Sold festzusetzen; diese Schreiben ließ Serntein von der Hofkammer öffnen. Sernteins Meinung dazu ist, daß es jetzt nicht notwendig sei, mit Liechtenstein darüber zu verhandeln, weil man Liechtenstein wohl keinen alten Sold schulde und über den neuen Sold noch kein endgültiger Bescheid KMs vorliegt; trotzdem übersendet Serntein auch diese beide Schreiben dem Liechtenstein, der sie ihm wieder zurückschicken möge. -- Serntein teilte Liechtenstein vormals mit, daß er von KM einen ganz geheimen Befehl an Liechtenstein habe; damals konnte er darüber nicht mit Liechtenstein verhandeln, weil er dafür keine Instruktion hatte, die er nun, von KM unterschrieben und mit KMs gehaimen ring, genant der teufel gesiegelt, erhalten hat und hiermit Liechtenstein zusendet. Wenn dieser damit einverstanden ist, möge er das Original behalten und Serntein eine Abschrift zurückschicken, der diesbezüglich erst handeln will, wenn er mit Liechtenstein zusammentrifft. -- KM hat Serntein befohlen, der Frau des Liechtenstein (Barbara, geb. von Schrofenstein) eine Goldkette im Wert von 100 flRh zu schenken, was Serntein nur billig erscheint, müsse sie ihren Gatten KMs wegen doch oft entbehren. Der (Tiroler) Kammermeister (B. Käsler) und Serntein bitten Liechtenstein, sie auf seine hochtzeiten zu laden, damit sie die Bräute trösten können, auf daß diese in der ersten Nacht nicht ums Leben kommen. -- Gestern (19. Dezember) zog der Hauptmann in den Vintschgau. Ynnsprug st. Thomas abent 1498. SERNNTINER ss. -- KV: Expeditum.

Überlieferung/Literatur

KONZ: Innsbruck TLA, ma XIII/256/III, fol. 64 f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI XIV,2 n. 8981, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1498-12-20_1_0_14_2_0_5330_8981
(Abgerufen am 25.04.2024).