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RI XIV Maximilian I. (1486/1493-1519) - RI XIV,2

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Priuli berichtet: KM überstieg das Gebirge und zog nach Genua, wo er auf das ehrenvollste empfangen wurde. Dort bestieg er nach einigen Tagen die Flotte, um nach Livorno überzusetzen. Alle Welt wunderte sich, daß ein solcher Kr (!) seine Person den Fährnissen des Meeres aussetze. Das verschuldeten die Venezianer und der Hg von Mailand; als sie sahen, daß der Kg von Frankreich nicht nach Italien komme, waren sie unzufrieden, daß KM nach Genua gekommen war. Um sein Ansehen zu schädigen und ihn vor den Augen der ganzen Welt zum Narren zu machen, schickten sie ihn auf das Meer und zur Belagerung von Livorno; wohl auch deswegen, daß eine solche Persönlichkeit nicht umsonst nach Italien gekommen ist. KM sollte die Florentiner unterwerfen, die auf Seiten Frankreichs standen. Questo fo nel mexe de Otobre 1496. -- KM kam nur mit geringem Kriegsvolk nach Pisa. Er gab den Pisanern einige von Florenz besetzte Plätze zurück und nahm die Stadt Pisa als Reichsgebiet an sich; man sagte, daß er es um eine Summe Geldes später den Florentinern verkaufen wolle. Als die Venezianer dies merkten veranlaßten sie KM, Livorno zu belagern. Aber die Stadt erhielt über See 600 Mann frz. Hilfstruppen. Trotzdem würde KM die Stadt genommen haben, wenn nicht der November, Winterstürme, Regengüsse, Fröste und Schneefälle ihn gezwungen hätten, die Belagerung aufzugeben, um nicht das ganze Heer zu verlieren. KM rückte plötzlich ab, und die Florentiner eroberten alles bis auf Pisa. Venedig kaufte Librafata im Pisaner Land und schenkte es den Pisanern, die sich dafür sehr dankbar erwiesen. -- Der Kg von Frankreich hörte nicht auf, die ganze Zeit Italien zu bedrohen. Er bereitete ein großes Unternehmen und einen Umsturz in Genua vor. -- KM zog von Livorno nach Mailand (richtig: Pavia); er sah sich von den Venezianern und von Mailand betrogen. In Italien war nichts ausgerichtet worden, daher wollte er ins Deutsche Reich zurück. Er war hauptsächlich über die Venezianer erzürnt; der teuflische Sinn des Hgs von Mailand reizte ihn zum Haß gegen Venedig.

Überlieferung/Literatur

ED: Segrè-Cessi, Diarii Priuli, 58-63.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI XIV,2 n. 4517, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1496-10-00_8_0_14_2_0_856_4517
(Abgerufen am 29.03.2024).