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RI XIV Maximilian I. (1486/1493-1519) - RI XIV,2

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KMs lateinische Autobiographie über die Ereignisse vor Livorno: KM erfuhr, daß Kg Karl VIII. den Hg von Mailand und andere Reichsangehörige angreifen und sich zum Herrn Italiens machen wollte. Er versammelte in Worms (1495) seine Fürsten, damit sie dem Kg von Frankreich Widerstand leisteten, und schickte seine Hauptleute mit 12.000 Mann voraus, welche die Unterwerfung Italiens verhinderten. -- Der Kg von Frankreich eroberte das Kgr Neapel und vertrieb Kg Ferdinand. Im Winter 1495/96 zogen sich sowohl Franzosen wie Deutsche über die Alpen zurück. Der Kg von Frankreich rüstete rasch eine Flotte aus, um seinen Leuten in Neapel zu helfen, desgleichen eine Landarmee, um den Hg von Mailand anzugreifen. -- KM und der Hg von Mailand schickten eine Heeresgruppe nach Savoyen, um es gegen Frankreich zu sichern. Einige Plätze um Asti wurden besetzt. Die Franzosen zogen kampflos nach Frankreich zurück. -- KM fuhr mit seiner Flotte vor Livorno (23. Oktober). Auf der Überfahrt hielt ein starker Sturm seine Schiffe fest. Er ließ die unzufriedenen Knechte an Land gehen und übergab ihnen eine Stadt der Florentiner (Volterra?, Bolgheri?) zur Plünderung (27.--29. Oktober), wo sie große Beute machten. Sie wollten nicht mehr die Schiffe besteigen, weil sie die Stürme fürchteten. Mit dem Rest der Knechte wollte KM die Flotte der Franzosen angreifen; aber der starke Gegenwind hinderte ihn (29. Oktober). Zwei Schiffe konnte er kapern. Die Flotte brachte starke Hilfstruppen (nach Livorno). KM wollte die feindlichen Schiffe mit Enterbrücken angreifen; aber alle Hauptleute rieten ab, weil die Franzosen viel stärker und ihre Schiffe wendiger wären. -- KM ging in portu maris Elyo (in Elba?) an Land, um neue Truppen anzuwerben (ca. 1.--4. November). Als er im Hafen von Elba (?) mit seinem Kriegsvolk wieder das Schiff besteigen wollte, wurde dies durch einen starken Sturm verhindert. -- Die Franzosen nützten die Gelegenheit und verließen während des Sturmes Livorno (11.--12. November). KM wollte ihnen folgen, aber die Schiffe (der Liga) konnten wegen des Sturmes die Anker nicht lichten. Mehrere Schiffe gerieten in Seenot. -- Der Sturm und das Mißgeschick zwangen KM, die Belagerung von Livorno aufzuheben (13. November). Er wünschte den Franzosen entgegenzuziehen. Jenseits von Sarzana überraschte das Heer ein zweites Ungewitter, so daß es von Frost, Hunger und schweren Strapazen heimgesucht wurde. -- KM wandte sich nach Pavia, wo sich die Gesandten der Liga versammelten (2. Dezember), um zu beraten, was geschehen sollte. Die Gesandten wollten den Krieg gegen Frankreich fortsetzen. KM schlug vor, die Bundesgenossen sollten von allen Seiten Frankreich überfallen und vernichten, was einigen mißfiel, denn sie hatten bereits Verträge mit Frankreich. KM zog sich daher unzufrieden über die Alpen zurück. Er wollte den Krieg gegen Frankreich nicht allein führen. Die Haltung der Liga erfüllte ihn mit Mißtrauen, ja mit Brechreiz, =nausea.

Überlieferung/Literatur

ED: Weißkunig (1888), 443.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI XIV,2 n. 4513, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1496-10-00_4_0_14_2_0_852_4513
(Abgerufen am 18.04.2024).