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RI XIV Maximilian I. (1486/1493-1519) - RI XIV,2

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Der venez. Gesandte Francesco Foscari berichtet vom Kgshof nach Venedig: KM versammelte am 2. Juli die Gesandten von Venedig und Mailand und die Räte aus der Gft Tirol, weil Contarini um seine Verabschiedung bat. KM benützte die Gelegenheit, um auf seine freundliche Gesinnung gegenüber der Liga hinzuweisen; er wolle dafür gern sein ganzes Geld und seine Person einsetzen. Aber die Fsten, Herrn und seine eigenen Räte lehnten den Italienzug ab. Sie gaben sich keine Mühe, die in Worms beschlossene Steuer hereinzubringen. KM tadelt diese Haltung der deutschen Fsten; hätten sie ihre Pflicht erfüllt, würde er in sieben Wochen ein Heer von 14.000 Knechten und Reitern nach Italien führen können. -- KM bat die Gesandten, bei ihren Herrschaften in Venedig und Mailand je 30.000 ducati als rückzahlbares Darlehen zu erwirken. An diesem Darlehen würden sie 80% Zinsen verdienen; je schneller der Feldzug (gegen Frankreich) stattfinde, desto schneller habe man den Frieden. Darüber wolle KM mit dem Hg von Mailand in Mals und Bormio verhandeln. -- Anschließend ließ KM den Marschall, den Schatzmeister und die österreichischen Räte eintreten. Er tadelte ihre Nachlässigkeit bei der Einhebung der Wormser Steuer; hätten sie den schuldigen Eifer gebraucht, wäre die Steuer bereits eingehoben; so werde es noch zwei bis drei Monate dauern. KM tadelte und beschuldigte sie mit harten Worten. -- Der Kg von Ungarn versucht über die Florentiner die Zusammenarbeit mit Frankreich und will während KMs Italienzug die Erbländer angreifen. Er fürchtet, daß KM nach einem Sieg über Frankreich zusammen mit Venedig das Kgr Ungarn angreift.

Überlieferung/Literatur

ED: Dispacci Veneto 1496, 740 ff., Nr 6 (Bericht des Foscari vom 3. Juli Innsbruck, Nr 4104).

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI XIV,2 n. 4099, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1496-07-02_1_0_14_2_0_436_4099
(Abgerufen am 29.03.2024).