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RI XIV Maximilian I. (1486/1493-1519) - RI XIV,1

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KM erhebt Württemberg ("alle württembergischen Landschaften, Herrschaften und Städte im Kreis zu Schwaben") zum Herzogtum und belehnt damit Hg Eberhard d.Ä. von Württemberg als erbliches Mannslehen mit Primogeniturerbfolge unter Einbeziehung aller männlichen Seitenlinien; stirbt der würtemmbergische Mannesstamm aus, so soll das Hgtm nicht geteilt und weiterverliehen werden, sondern geschlossen an Kr und Reich heimfallen und auf ewig der Reichskammer als Wittumsgut inkorporiert bleiben. In diesem Fall regiert das Hgtm dann der Kr bzw. Kg persönlich, wenn er im Land Hof hält, während für die Zeit der Abwesenheit des Herrschers ein ständisches Regiment nach dem Muster jenes' von 1492 eingerichtet werden soll. Wormbs 21. Julii 1495, Röm. 10. Hung. 6. BERCHTOLDUS archieppus Mogunt. archicanc ss. ‒ KV: A.m.d.r. in cons.

Überlieferung/Literatur

ORG mit Siegel: Stuttgart HSA, A 602, Pu 711. ‒ EDD: Müller, Reichstags-Theatrum Maximilian, I, 542‒546; Lünig, RA, pars spec, cont II/1, 710; RTA MR 5, I/2, 914‒919, Nr 1168 (dort weitere Überlieferungs- und Editionsangaben). ‒ RE: Wien HHSA, rrb X/2, 715‒717v. ‒ LIT: Ulmann, Kaiser Maximilian I., I, 369; Ziehen, Mittelrhein, II, 488 f; Wiesflecker, Kaiser Maximilian I., II, 238; Wiesflecker, Wormser Reichsreform, 22. ‒ NB: Zur äußeren Form der Belehnung vgl. die Berichte bei: Müller, Reichstags-Theatrum Maximilian, I, 542; Senckenberg, Sammlung, I, 151‒154; RTA MR 5, II, 1377 f., in Nr 1744 (dort Überlieferungsangabe) und RTA MR 5, II, 1705 f., in Nr 1855 (dort Überlieferungsangaben). ‒ Laut anonymem Bericht aus der Umgebung Mgf Friedrichs (ED: RTA MR 5, II, 1368‒1378, Nr 1744; hier S. 1377) war die Erhebung und Belehnung Gf Eberhards von Württemberg für den 20. Juli geplant; da Kfst Friedrich von Sachsen jedoch Einspruch gegen die Belehnung des Württembergers mit der Reichssturmfahne erhob, mußte dieser Streit erst durch KM und die Kfsten beigelegt werden. Zur Herzogserhebung und Belehnung Gf Eberhards vgl. auch den Bericht des Werner Keller ddo 1495 Juli 23 (Worms) (ED: RTA MR 5, I/2, 921 f., Nr 1172); danach habe KM dem Gfen die Erhebung zum Hg vorgeschlagen. Auch Trithemius berichtet im Chronikon Hirsaugiense, daß KM den Württemberger auf eigenen Antrieb, wie man sagt, ohne jemandes Zutun zum Hg erhoben habe. Spalatin (vgl. den entsprechenden Auszug aus Spalatin: Historischer Nachlaß und Briefe, bei RTA MR 5, I/2, 923, Nr 1174) hingegen vermerkt, daß Gf Eberhard auch gern den titl des Hgt. zu Schwaben gehabt hätte, KM ihm diesen aber nicht geben wollte. Fridolin Sicher berichtet in seiner Chronik (vgl. den Auszug bei RTA MR 5, I/2, 923, Nr 1173) neben der Herzogserhebung die Antwort des Württemberg. Hofmeisters Hans von Landau auf die Frage des Hgs, wie ihm das gefalle: Jetz sind ir ain armer Hg., vor warend ir ain richer, mechtiger Gf. ‒ Über das Verhältnis der württembergischen Dynastie zu KM vgl. Wiesflecker, Kaiser Maximilian I., V, 14 ff.

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Empfohlene Zitierweise

RI XIV,1 n. 2154, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1495-07-21_4_0_14_1_0_2158_2154
(Abgerufen am 29.03.2024).