Regesta Imperii - Online Quellen zur Reichsgeschichte

Friedrich III. - [RI XIII] H. 4 n. 764

1476 September 25, Wiener Neustadt

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K. F. teilt allen Reichsuntertanen mit, daß Schultheiß, Bürgermeister, Rat, Bürger und Gemeinde der Stadt Bamberg von den Ldgff. von Hessen und den Gff. von Waldeck aufgrund vermeintlicher Ansprüche eines gewissen Contz Zechendorfer vor Johann Volmar, genannt von Twerne, der sich Freigraf zu Freienhagen nennt, verklagt worden sind, ohne jemals vor Bf. Philipp von Bamberg als ihrem rechten Herrn und ordentlichen Richter belangt worden zu sein oder den Klägern das Recht vor dem Bf. versagt zu haben. Wider ordnung des rechten und ohne sie vorzuladen hat der Freigraf gegen sie prozessiert, Sentenzen erlassen und diese verbreitet; erst danach hat er sie und alle über 14 Jahre alten Bamberger Männer, ausgenommen Geistliche, durch eine untuglich ladung vor sich zitiert. Der K. erklärt, ausweislich entsprechender Briefe die Bamberger Appellation gegen dieses Verfahren angenommen, den Parteien einen Rechttag gesetzt und die Bamberger in seinen und des Reichs Schutz genommen zu haben. Er gebietet deshalb allen Reichsuntertanen bei Verlust aller ihrer Regalien, Privilegien und Rechte, die Sentenzen des Freigrafen gegen die Bamberger unbeachtet zu lassen und nichts gegen deren Leib, Habe und Gut zu unternehmen oder durch die Ldgff. die Waldecker, Contz Zechendorfer oder jemand anderen unternehmen zu lassen. Vielmehr trägt er ihnen auf, die Bamberger in allen ihren Schlössern, Städten und Gebieten und im ganzen Reich gänzlich unbehelligt zu lassen und erklärt ausdrücklich alle bisherigen und künftigen Urteile für ungültig, die in diesem Streit an dem genannten Freistuhl oder an einem anderen Gericht gefällt wurden oder noch ergehen sollten.

Originaldatierung:

Am funffundzweintzigisten tag des monats septembris (nach Kop.).

Überlieferung/Literatur

Kop.: Abschrift im StadtA Frankfurt/M. (Sign. Feme-Nachträge, Kasten 4 sub dat.), Pap. (15. Jh.).

{Reg.: Chmel n. 7070.}