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[RI XIII] Friedrich III. (1440-1493) - [RI XIII] H. 4

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Kg. F. teilt Bürgermeistern und Rat der Stadt Frankfurt mit, daß er sich mit ettlichen unsern Kff. Ebb. und anderen geistlichen und weltlichen Fürsten1 in dewtschen lannden für Papst Nikolaus (V.) als unzwifelichen Papst und rechten Nachfolger Papst Eugens (IV.)2, für den wir uns, do er lebt, auch erclert hetten3, von newes erklärt und ihm Gehorsam geleistet hat4. Diese Entscheidung soll im ganzen Reich befolgt werden. Er hat der samnung zuoBasel sein Geleit aufgesagt und dasselbe zu tun der Stadt Basel geboten5, als sich denn nicht gepürt, das sy wider den stul zu Rome, uns und das reich also unbillichen lenger da ligen. Er gebietet ihnen, die Entscheidung zu befolgen, sich durch niemanden von ihm und dem Reich trennen zu lassen und ausschließlich den Anordnungen und Sentenzen des rechtmäßigen Papstes gehorsam zu sein, damit der Heilige Stuhl zu Rom, das Reich und die ganze Christenheit in guter eynigung behalden werden.

Originaldatierung:
Am montag vor sant Bartholomeus tag.
Kanzleivermerke:
KVr: A.m.d.r. - KVv: Den ersamen burgermeister und rät der statt zuoFranckfurt, unsern und des reichs lieben getreuen (Adresse, Blattmitte).

Überlieferung/Literatur

Org. im StadtA Frankfurt/M. (Sign. Reichssachen-Nachträge n. 1386b Bl. 69), Pap., rotes S 11 als Verschluß rücks. aufgedrückt.

Das am gleichen Tag an alle Reichsuntertanen gerichtete, weit ausführlichere Rundschreiben gleichen Inhalts ist gedruckt bei Chmel, Mon. Habsb. I/1 n. CVIII S. 245f., Reg. bei Chmel n. 2310. Auf dieses wird in der Regel in der entsprechenden Literatur Bezug genommen, erwähnt sei lediglich Pastor, Geschichte der Päpste I S. 378; zuletzt E. Meuthen, Das Baseler Konzil als Forschungsproblem der europäischen Geschichte, Opladen 1985 (= Rheinisch-Westfälische Akademie der Wissenschaften. Geisteswissenschaften, Vorträge G 274), S. 11ff.

Reg.: Janssen II n. 149.

Anmerkungen

  1. 1Etliche Fürsten hatten im Januar 1447 ihre Obödienzbereitschaft erklärt, zahlreiche andere hatten schon mit Eugen IV. in Verhandlungen gestanden und entschieden sich im Herbst 1447 für Nikolaus V.; s. zu dieser Entwicklung z. B. Kraus, Deutsche Geschichte S. 198f.
  2. 2Papst Eugen IV. war am 23. Februar 1447 gestorben, Nikolaus V. am 6. März als sein Nachfolger gewählt. Am 19. März und 31. Juli 1447 hatte dieser die dem Kg. gemachten Zugeständnisse seines Vorgängers bestätigt, s. Chmel, Mon. Habsb. I/1 n. XCIX S. 235f. und Chmel n. 2303 und z. B. Pastor, Geschichte der Päpste I S. 378.
  3. 3Zur Obödienzleistung an Papst Eugen IV. s. die von Chmel, Mon. Habsb. I/1 n. LXV passim gebotenen Stücke. Der konkrete Akt erfolgte am 7. Februar 1447, s. z. B. Kraus, Deutsche Geschichte S. 192.
  4. 4Die Obödienzerklärung an den Papst erfolgte am 24. März 1447, s. Pastor, Geschichte der Päpste I S. 377.
  5. 5Ein erster diesbezüglicher Befehl an die Stadt Basel datiert von 1447 Juli 20, doch folgte die Stadt nur widerstrebend. Erst im Mai 1448 setzte der Kg. seinen Befehl durch. Das Konzil übersiedelte nach Lausanne, wo es am 24. Juli 1448 die erste Sitzung abhielt, Kraus, Deutsche Geschichte S. 200.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

[RI XIII] H. 4 n. 129, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1447-08-21_3_0_13_4_0_9699_129
(Abgerufen am 28.03.2024).