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[RI XIII] Friedrich III. (1440-1493) - [RI XIII] H. 35

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K.F. erinnert Bürgermeister, Bürger und Gemeinde der Stadt Salzburg daran, dass Eb. Bernhard (von Rohr) entgegen dessen Ehre, Pflicht und Eide, durch die dieser ihm als röm. Kaiser, seinem rechten, natürlichen Herren, verbunden ist, das Stift Salzburg, ein Ftm. und Glied des Reichs, ohne Not und aus leichtferttigem mutwill(e)n dem Kg. (Matthias) von Ungarn übergeben hat, der von dort aus seine Erblande schwer bekriegt hat. Er teilt ihnen mit, davon unterrichtet worden zu sein, dass der Eb. aus dem Schloss zu Salzburg einen Weg und dessen Dompropst1 einen Turm bei der Stadt mit Graben, Türen und Basteien gebaut haben, um den Kg. von Ungarn und dessen Leute, seine (K.F.) Feinde, einzulassen und dadurch ihm und dem Reich das Stift zu entziehen. Er gebietet ihnen aus ksl. Macht und unter Androhung seiner und des Reichs schweren Strafe und Ungnade sowie einer an die ksl. Kammer zu zahlenden Pön von 1.000 Mark Gold, umgehend nach Überstellung dieses Briefes die Basteien, Bollwerke, Befestigungen und anderen Bauten, die der Eb. oder dessen Dompropst haben errichten lassen, abzubrechen, fortan die Errichtung solcher Bauten nicht zu gestatten sowie dem Eb. bei seinem unbilligen Vorgehen keine Hilfe zu leisten, was sie ihm (K.F.), dem Reich, dem Stift Salzburg sowie sich selbst und ihrer Kirche zur Verhütung künftiger Schäden schuldig sind. Er versichert sich ihnen als ihr Schirmer und kündigt ihnen für den Fall, dass sie sich darauf nicht verlassen sollten, an, sich und das Reich an ihnen schadlos zu halten.

Originaldatierung:
Am sebentzehennd(e)n tag des moneds July (nach Kop.).
Kanzleivermerke:
KVr: A.m.p.d.i. (nach Kop.).

Überlieferung/Literatur

Org. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Kop.: Abschrift mit der Überschrift Manndat des wegs halb(e)n im HHStA Wien (Sign. AUR 1481 VII 17), Pap. (15. Jh.).

Druck: Spatzenegger, Privilegienbuch S. 192f. n. 22; Süss, Bürgermeister in Salzburg S. 18f.

Reg.: Spatzenegger, Privilegienbuch S. 153 n. 24.

Lit.: Zuletzt bietet Kramml, Salzburg und die Ungarn S. 113–136 einen konzisen Überblick zur Rolle Salzburgs im „Ungarischen Krieg“ und den Ausbau der Salzburger Befestigung, zur vorliegenden Urkunde s. S. 123; Geschichte Salzburgs I/1 S. 536–567; Lackenbauer, Kampf der Stadt Salzburg S. 23–64, zur vorliegenden Urkunde s. S. 33f.

Kommentar

Vgl. n. 161.

Anmerkungen

  1. 1Zu dem derzeitigen Salzburger Dompropst s. Kramml, Christoph Ebran von Wildenberg S. 65–92.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

[RI XIII] H. 35 n. 129, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/ca25b22d-546a-429b-b72b-88132dbdf6a6
(Abgerufen am 16.04.2024).