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[RI XIII] Friedrich III. (1440-1493) - [RI XIII] H. 35

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K.F. legitimiert und nobilitiert auf Bitten und in Ansehung der Verdienste Wilhelms von Puchheim, des obersten Truchsessen in Österreich, sowie zu Stärkung von Mannschaft und Adel im Ftm. Österreich, Wilhelms unehelichen Sohn Wolf, dem er dazu den Namen von Gmünd verleiht. Er bestätigt Wolf das gemecht, welches diesem von Wilhelm auf dessen Schloss und Stadt Gmünd, der Herrschaft Rosenau sowie auf dem Satz der vom Gf. von Maidburg herrührenden Herrschaft Schrems verschrieben ist, und verleiht Wolf und dessen ehelichen männlichen Leibeserben folgendes in der Urkunde beschriebene Wappen und Kleinod: ain schillt von silbervarb in des mitte twerchs ain rotte leyssten und aus dem grunnde desselben schilts ain goldvarber leb nach dem schillt uber egk auf in klyin geschikht mit geelfennder zunngen gekronet mit ainer kron derselben seiner varb darauf ain gekrontter turnirhelbm geczieret mit seiner helbmdekh silbervarb und rot daraus entspringennde ain flug der der varb des berurten schilts darinn ain leb der varb wie in demselben schilt, wie es in der Mitte des Briefes gemalt ist.1 Der K. bestätigt Wolf und dessen Erben aus ksl. Machtvollkommenheit sowie als regierender Herr und Landesfürst in Österreich die Erhebung in den Adelsstand. Er erlaubt ihm, Lehen innezuhaben, mit den rechtgeborenen Wappengenossen und rittermäßigen Leuten des Reichs und im Besonderen seiner Erblande an Lehen- und anderen Gerichten teilzunehmen sowie als Urteiler zu fungieren und das beschriebene Wappen in allen redlichen Geschäften zu schimpff und zu ernnst sowie in Siegeln, Petschaften und Kleinoden zu führen sowie fortan mit rotem Wachs zu siegeln. Der K. gebietet allen Kff. geistlichen und weltlichen Fürsten, Gff. Freiherren, Rittern, Knechten, Hauptleuten, Amtleuten etc. sowie Herolden, Persevanten, Bürgern, Gemeinden und allen sonstigen seines Reichs sowie seiner Erblande Untertanen unter Androhung einer je zur Hälfte an die fürstliche Kammer und an Wolf von Gmünd zu zahlenden Strafe von 50 Mark Gold die Beachtung dieses Privilegs.

Originaldatierung:
An eritag vor sannd Gallen tag.

Überlieferung/Literatur

Org. im HHStA Wien (Sign. AUR 1482 X 15), Perg., wachsfarbenes S 15 mit wachsfarbenem S 16 vorn eingedrückt an purpurfarbener Ss.

Reg.: Chmel n. 7569.

Lit.: Erw. in Tepperberg, Herren von Puchheim S. 31.

Kommentar

Nach dem Tod Wilhelms von Puchheim im Jahr 1483 kam es offensichtlich zum Streit um dessen Verlassenschaft. Die Herrschaften Gmünd und Rosenau sowie die Pfandherrschaft Schrems kamen entgegen seinem Willen nicht an Wolf, sondern an eine andere Linie der Familie. Die drei Festen wurden um 1485 König Matthias von Ungarn übergeben, vgl. Tepperberg, Herren von Puchheim S. 31 und Wissgrill, Schauplatz S. 157. Diese Erbstreitigkeiten dürften auch der Grund für die fehlende Illumination der Urkunde sein, welche die Kanzlei offensichtlich nie verlassen hat.

Anmerkungen

  1. 1Die Illumination fehlt.

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Empfohlene Zitierweise

[RI XIII] H. 35 n. 214, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/ba80bd10-5c79-498f-9307-37b214849100
(Abgerufen am 29.03.2024).