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[RI XIII] Friedrich III. (1440-1493) - [RI XIII] H. 35

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K.F. verleiht Wilhelm Missingdorfer als dem Älteren für sich und als Lehenträger seines vettern Hans die folgenden, teils aus der Lehenschaft des Ftm. Österreich und teils aus der Lehenschaft der Herrschaft Orth stammenden Burgen, Häuser, Höfe, Güter, Nutzen und Gülten, die ihr Erbe sind. Er überträgt den beiden auf Bitten der Nachgenannten die von diesen schriftlich aufgesandten, aus der Lehenschaft des Ftm. Österreich stammenden und den Missingdorfern verkauften Güter: von Wolfgang von Ruckendorf1 die Burg Roggendorf (Ruckendorf) und das Kirchlehen samt dem Dorf mit allem Zubehör, von Stephan Bierbaum zwaytail des im Feld zu Hulbling gelegenen großen und kleinen Getreidezehnts zu Feld und 75 Metzen Vogthafer auf behauste Güter zu Frauendorf sowie von Agnes, der Tochter des verstorbenen Niklas Tracht und Witwe Urban Hundsheimers, zwei Drittel des großen und kleinen Zehnts zu Feld und zu Dorf sowie drei Pfd. Pf. Geld auf behauste Güter zu Tiefenbach (Tewffempach), gelegen in der Pfarre Altpölla (alten Polaner pharr). Er verleiht Wilhelm an dem Genannten, was wir im zu recht daran verleihen sullen oder mugen, und bestimmt, dass er alles nach Lehens- und Landrecht innehaben und nutzen soll. Er verleiht ihm ferner aus der Lehenschaft des Ftm. Österreich: 1)2 Die Burg Steinabrunn mit Bergrecht, Zehnten und Pfenniggülten auf behauste Güter und Überlände sowie allem anderen Zubehör, ausgenommen ein halbes Lehen, das Niklas Stokch innehat, den Pfarrhof, welchen der Kaplan innehat, sowie eine Hofstatt gegenüber dem Pfarrhof, die Hofstatt, die der Warming innehat, und die Hofstatt, die der allt Mayr innehat, die alle Eigen sind, sowie ausgenommen den Wisweingarten genannten Weingarten und fünf Joch vom die Wolfleitt(e)n genannten Acker, die Burgrecht sind. 2) Die Burg zu Breitenwaida (Praiten Weydach) mit folgendem Zubehör: 10 Pfd. und 42 Pf. auf behauste Güter und Überlände, fünf Eimer Bergrecht, die Gehölze Awgrunt, Egleinstal, Farholtz, Sauberg und Plossleitten, 76 ¼ Joch Acker in allen Feldern, fünf Tagewerk Wiesenmahd, den Mayerhof, die Fischweide im Bach zu Breitenwaida sowie das Burglehen (burgrechtlehen) zu Breitenwaida, das sind 28 Krautgärten, die an die des Niklas aus Puch grenzen, sowie sechs Joch Acker, die an diese Krautgärten grenzen, ½ Joch Acker in der Sultz sowie ein Tagewerk Wiesenmahd, ½ Tagewerk Wiesenmahd auf dem Bach, zwei Joch Acker auf der Laymgrub, alles im Cappellenfeld gelegen, vier Joch Acker neben dem Dorf, drei Joch Acker oberhalb dem Haslacher Graben, ein Tagewerk Wiesenmahd unterhalb dem Haslacher Graben, zwei Tagewerk Wiesenmahd in dem Wismad, zwei Tagewerk Wiesenmahd bey dem Pawmgart(e)n, vier Joch Acker in dem Feld bey der Talruns(e)n, ½ Joch Acker bei der Feldmühle, ein Joch Acker bei Wannkch, das alles wird das Kheyawer Gut genannt und liegt bei Breitenweida. 3) Ein Drittel des zur Breitenweidaer Pfarre gelegenen Hofes, dazu gehören: 3 Pfd. 31 ½ Pf. auf behauste Güter und Überlände, 15 Hühner, drei Schilling Eier, 25 Käse, 29 Joch Acker in drei Feldern sowie 4 ½ Tagewerk Wiesenmahd, ein Baumgarten, ein der Fuchsmant(e)l genanntes Gehölz, der an das Khyenberger Gehölz grenzt, zwei Weingärten, die der alte und der junge Weingarten heißen und beide vor dem Berg liegen, 6 ½ Eimer und ¼ Bergrecht sowie 11 ½ Pf. Vogtrecht auf Weingärten, zu Breitenweida gelegen. 4)3 Zu Seitzersdorf acht Metzen Vogthafer von 7 ½ Feldlehen, den Zehnt von dem die Satz genannten Weingarten in Furth, und von einem Joch Acker, genannt die Khuepergerin, ½ Pfd. Pf. auf zwei behauste Hofstätten zu Dietersdorf, zu Leuzesbrunn 6 Pfd. und 6 Sch. Pf. auf einen Hof und eine dabei gelegene Mühle in der Stockerauer Pfarre, zu Kainreith (Chainrewtt) zwaytail des großen und kleinen Zehnts zu Feld und zu Dorf, 19 Sch. und 8 Pf. auf behauste Güter und Überlände zu Gaindorf, gelegen im Eggenburger Gericht. Er verleiht ihm ferner die Gülte zu Ebersdorf a. d. Zaya, nämlich 8 Pfd. 3 Sch. 3 Pf. auf behauste Güter zu Ebersdorf, zu Helfens den großen und kleinen Zehnt zu Feld und Dorf, gelegen in der Niederleiser Pfarre, die Einkünfte von drei Pfd. Pf. Geld zu Rafing auf behauste Güter, Felder und Überlände, einen Weinzehnt zu Freundorf und zu Baumgarten auf Weingärten in der Ebene und am Berg, dessen gegentail die Klosterleute zu Mauerbach und zu der Pfarre zu Tulln haben, den kleinen und großen Getreidezehnt zu Freundorf sowie den Getreidezehnt mit Namen und gelegen zu Baumgarten, 21 Eimer Most Bergrecht auf Weingärten zu Freundorf, 2 Pfd. und 47 ½ Pf. Geld zu Freundorf auf behauste Güter und das Gericht auf denselb(e)n lewt(e)n innerhaws das den tod nicht berurt, ferner zehn Metzen Diensthafer auf vier Viertel Feldlehen zu Baumgarten, 3 Sch. und 20 Pf. Geld Burgrecht zu Freundorf auf Weingärten und auf 1 ½ Joch Überländäcker, 3 Sch. und 10 Pf. Geld auf im Tullner Burgfrieden gelegene Überlände, die hälftig zur Herrschaft Lengbach (Lempach) gehören, ferner 7 Pfd. und 14 Pf. Geld auf Burgrechtäcker und auf ein behaustes Gut zu Michelhausen sowie 3 Pfd. und 85 Pf. Geld auf behauste Güter zu Stockerau. Schließlich verleiht der K. den Missingdorfern folgende Stücke, Gülten und Güter aus der Lehenschaft der Herrschaft Orth: zu Eichenbrunn auf behauste Güter und Überlände 25 Pfd. 30 Pf. und drei Hälblinge sowie 20 Hühner, 17 ½ Eimer und 1 ½ Stauf Most Bergrecht, ferner den zehent gericht perkchtaiding und vier Viertel Weingarten genannt der Huntas, alles auf dem Dorf Eichenbrunn und seinem Zubehör gelegen, sechs Pfd. Pf. Geld auf sechs Höfe zu Früeling, 5 ½ Pfd. Pf. auf behauste Güter und sieben halbe Lehen Zehnts und das Halsgericht, Stock und Galgen, alles gelegen in Ebersdorf a. d. Zaya in der Prinzendorfer (Prunssendorffer) Pfarre.

Originaldatierung:
An phintztag nach sand Margret(e)n tag (nach Kop.).
Kanzleivermerke:
KVr: C.d.i.i.c. (nach Kop.).

Überlieferung/Literatur

Org. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert, der Kop. zufolge Pergament mit anh. ksl. S mit Sekretsiegel rücks. eingedrückt. – Kop.: Vidimus4 Abt Johanns vom Schottenkloster zu Wien von 1494 Januar 13 im HHStA Wien (Sign. AUR sub dat. 1480 VII 13), Pap., mit rücks. aufgedrücktem rotem S (stark zerstört) unter Papieroblate.

Druck: Chmel, Mon. Habs. I/3 S. 419–422 n. 179.

Reg.: Chmel n. 7392 (zu Juli 13).

Kommentar

Vgl. dazu QGStW I/5 S. 61 n. 5072.

Anmerkungen

  1. 1Zu dem Edelknecht Wolfgang Ruckendorfer s. Heinig, Friedrich III. S. 290.
  2. 2Die Nummerierung erfolgt durch die Bearbeiterinnen.
  3. 3Die Zusammengehörigkeit der im Folgenden aufgezählten Güter und Gülten geht aus der Urkunde nicht immer eindeutig hervor.
  4. 4Das Vidimus wurde ausgestellt auf Betreiben Hans’ von Missingdorf.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

[RI XIII] H. 35 n. 63, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/b2ccea63-ae8f-45d3-a541-736a20d1e2b7
(Abgerufen am 28.03.2024).