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[RI XIII] Friedrich III. (1440-1493) - [RI XIII] H. 34

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K.F. bevollmächtigt Kardinal Georg (Heßler) und seinen Sohn Ehz. Maximilian von Österreich und Burgund1 aus ksl. miltikeit und angeborner gute und tugent, auch auf Bitte Maximilians und aufgrund der treuen und gehorsamen dinstperkeit, die Pfgf. Philipp bei Rhein ihm, dem Reich und seinem Sohn zu erweisen willig ist, aus ksl. Machtvollkommenheit wissenntlich in krafft diss brieves, sich an seiner statt mit Pfgf. Philipp hinsichtlich seiner (K.F.) Klagen und Forderungen, die noch von dem verstorbenen Friedrich, der sich Pfgf. bei Rhein und Hz. von Bayern genennet hat,2 herrühren, samt Strafen und Bußen und allem bis heute daraus Folgenden gütlich zu einigen und diesem die Belehnung mit dem Kurfürstentum der Pfalz samt dem Erztruchsessenamt des Reichs und allen zur Pfalz gehörigen Fürstentümern und Ländern in einer bequemlichen zeit zuzusagen. Er verspricht bei seinen keiserlichen wortten, sich an ihre Verhandlungsergebnisse und Zusagen zu halten.

Originaldatierung:
Am vierden tag des monets aprilis.
Kanzleivermerke:
KVr: A.m.d.i.i.c. – KVv: Rta (Blattmitte). – procuratorium ad d(ominum) palatinum (rechter Blattrand).

Überlieferung/Literatur

Org. im HHStA Wien (Sign. AUR 1478 IV 4), Perg., rotes S 18 in wachsf. Schüssel mit rücks. eingedr. S (Siegelbild nicht erkennbar, wohl wachsf. S 16) an Ps. – Kop.: Abschrift des 18. Jh. ebd. (Sign. Urkundenabschriften Österr. Urkunden, Kt. 46 sub dat.), Pap.

Druck: Chmel, Mon. Habsb. I/2 S. 350f. n. 44.

Reg.: Chmel n. 7194; Lichnowsky(-Birk) 8 n. 37.

Lit.: Bachmann, Reichsgeschichte 2 S. 662; Hollweg, Georg Heßler S. 80; zu Georg Heßler s. auch Heinig, Friedrich III./1 S. 709–720.

Anmerkungen

  1. 1Zur Titulatur Maximilians s. die Einleitung S. 22−24.
  2. 2Pfgf. Friedrich (der Siegreiche) († 1476) hatte nach dem Tod Kf. Ludwigs IV. zunächst die Vormundschaft über dessen Sohn Philipp, seinen Neffen, übernommen und sich 1451/52 über dessen Adoption (in der röm.-rechtlichen Form der Arrogation) die Kurwürde angeeignet, wurde aber niemals von K.F. bestätigt und daher von ihm nur mit dem Vornamen oder als Hz. Friedrich bezeichnet; zum Prozess gegen Pfgf. Friedrich s. ausführlich Krieger, Prozeß, und ders., Quelle, zu dessen Ächtung mit Urteil von 1474 Mai 27 s. Regg.F.III. H. 27 n. 232. – Nach dem Tod Pfgf. Friedrichs 1476 verweigerte K.F. auch dessen Arrogationssohn Philipp die Regalienleihe mit der Begründung, dieser hätte nicht im Jahr seiner Volljährigkeit 1470 die Herrschaft im Kurfürstentum angetreten und sich zum Empfang der Reichslehen innerhalb der vorgeschriebenen Frist erboten, weshalb seine Rechte auf die Pfalz als Erbe seines Vaters verjährt seien; zu den Verhandlungen im Jahr 1477 s. Chmel, Mon. Habsb. I/3 S. 603–607 nn. 120, 122, S. 610f. n. 127, und Krieger, Prozeß S. 284.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

[RI XIII] H. 34 n. 140, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/a91bf532-3d90-4e29-8492-011df3a42b65
(Abgerufen am 19.04.2024).