[RI XIII] Friedrich III. (1440-1493) - [RI XIII] H. 33
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Kg.F. bestätigt auf Ersuchen des Bfs. Nikolaus (II.) von Lübeck2 allen Geistlichen, die Einkünfte aus den Salzquellen beziehen, welche sich in der in der Diöz. Verden im Hzm. Lüneburg gelegenen Stadt Lüneburg befinden, sowie auch der Stadt Lüneburg selbst auctoritate Romana regia alle ihre Privilegien und Rechte, die sie von den Hzz. von Braunschweig-Lüneburg und von seinen ksl. und kgl. Vorgängern erworben haben. Insbesondere bestätigt er ihnen die hzl. Verfügung, derzufolge niemand fremdes Salz durch das Hzm. Lüneburg seewärts (versus mare) führen oder neue Land- oder Wasserstraßen zur Aus- und Einfuhr von fremdem Salz, Korn oder anderen Handelswaren einrichten darf3. Sollten diese Privilegien Defekte aufweisen, so heilt er diese hiermit ex certa sciencia und dehnt das Verbot, ungewohnte Wasserwege zu benutzen, auf die Oker aus, die man zu verbreitern beabsichtige. Er gebietet allen gegenwärtigen und künftigen geistlichen und weltlichen Fürsten, namentlich den Hzz. von Braunschweig-Lüneburg, sowie allen Reichsuntertanen, die Privilegien auf Erfordern des Bfs. von Lübeck oder der Stadt Lüneburg zu schützen sowie Eingriffe in die Salinenrechte zu unterbinden, und droht Zuwiderhandelnden eine Pön von 60 Mark Gold sowie die in den bisherigen Privilegien seiner Vorgänger aufgeführten Strafen an, die je zur Hälfte an die kgl. Kammer und die Geschädigten zu zahlen sind.
- Originaldatierung:
- Die quintadecima mensis maii.
- Kanzleivermerke:
- KVr: A.m.d.r. Wilhelmus Tacz can(oni)cus Frisingensis. – KVv: Rta Jacobus Widerl (Blattmitte).
Überlieferung/Literatur
Org. (lat.) im StadtA Lüneburg (Sign. Ua a 1441 Mai 15), Perg., rotes S 12 in wachsfarbener Schüssel mit rotem S 14 rücks. eingedr. an Ps. – Kop.: Abschrift ebd. (Sign. AB 25/1, fol. 11r–12v), Perg. (15. Jh.). – Abschrift im NLA HA (Sign. Celle Br. 70 n. 11), Pap. (16. Jh.). – Abschrift in der LB Hannover (Sign. Ms. XXIII 943, fol. 16r–17r), Pap. (18. Jh.).
Reg.: Chmel n. 274 (mit Textauszügen nach HHStA Wien, RR O fol. 59r-v); Hansisches UB 7 n. 691 S. 350 (mit Textauszügen).
Kommentar
Vgl. die nach der Königskrönung impetrierte, weitgehend wortgleiche Bestätigung von 1442 Juli 26 (unten n. 18). Lit.: Hergemöller, Pfaffenkriege 1 S. 124; ausdrücklich im Rahmen von Lüneburger Abwehrmaßnahmen gegen Stadt-Braunschweiger Konkurrenz erwähnt von Hill, Die Stadt und ihr Markt (2004), S. 163 Anm. 244.
Anmerkungen
- 1Ungewöhnlich ist die Erweiterung des Ausstellungsorts zu in Novacivitate ducatus Austrie, vgl. unten n. 122.
- 2Es handelt sich um Bf. Nikolaus II. Sachau (1439-1449).
- 3Siehe insbesondere das diesbezügliche Privileg Kg. Sigismunds von 1417 Juni 28 in den RI XI n. 2424, von dem der Lüneburger Rat sich im Vorfeld der hier vorliegenden Bestätigung Transsumpte von Eb. Baldwin (II., von Wenden) von Bremen (1435-1441) hatte ausstellen lassen, s. StadtA Lüneburg (Sign. UA: a 1441 März 6).
Nachträge
Empfohlene Zitierweise
[RI XIII] H. 33 n. 3, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/dab71d28-0567-4826-9089-ab4a6a1835b5
(Abgerufen am 02.12.2024).