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[RI XIII] Friedrich III. (1440-1493) - [RI XIII] H. 33

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Kg.F. gewährt den Herzögen Otto (I.), Wilhelm (I.), Friedrich (d.Ä.) und Heinrich (II.) von Braunschweig und Lüneburg sowie deren Erben unter Berufung auf das Vorbild der früheren römischen Kaiser und Könige, namentlich Kg. Ruprechts1, das Recht, am Fluß Ilmenau im Fürstentum Lüneburg einen Zoll zu erheben. Von jedem in der Volkssprache phundesweres genannten, dem Gewicht einer Heringstonne entsprechenden Pfund aller Dinge und Waren sollen zwei lübische Schilling fällig werden, ausgenommen jedoch das Gepäck besonders Vornehmer und Geistlicher, sofern es sich nicht um Handelsware handelt. Kg.F. bevollmächtigt die Hzz. außerdem, gegen Zahlungsverweigerer Strafen zu verhängen und in der Nähe des Flusses ein Zollhaus zu errichten, und droht Zuwiderhandelnden mit seiner schweren Ungnade und einer je zur Hälfte an die kgl. Kammer und die Hzz. zu zahlenden Pön von 50 Mark Gold.

Originaldatierung:
Sexta die mensis augusti.
Kanzleivermerke:
KVr: A.m.d.r. Henricus Leubing doctor prothonotarius. – KVv: Rta Jacobus Widerl (Blattmitte); Bru(n)swich (rechter oberer Blattrand).

Überlieferung/Literatur

Org. (lat.) im NLA HA (Sign. Celle Or. 8 Nr. 644), Perg., wachsfarbenes S 8 mit rotem S 13 vorn eingedr. an purpur-grüner Ss. – Kop.: Inseriert in einer Urk. Kaiser Karls V. von 1556 Januar 9, Brüssel, sowie in einer Urk. Kaiser Maximilians II. von 1566 Mai 7, Augsburg, welche abschriftlich überliefert sind im NLA HA (Sign. Celle Br. 70 n. 13), Pap. (16. Jh.). – Abschrift im NLA WO (Sign. Bestand I Hs. 1, fol. 14r–15r, mit August 2), Pap. (16. Jh.). – Abschrift ebd. (Sign. 2 Alt n. 10758, fol. 4r–v), Pap. (17. Jh.).

Reg.: Chmel n. 939 nach HHStA Wien, RR N fol. 64v-65r; vgl. Gross, Reichsregisterbücher S. 173 n. 526; erwähnt Städtechroniken 30 (Chroniken der niedersächsischen Städte: Lübeck 4) S. 17 Anm. 1.

Lit.: Friedland, Kampf S. 33; Städtechroniken 30 (Chroniken der niedersächsischen Städte: Lübeck 4) S. 17f.

Kommentar

In den Städtechroniken 30 (Chroniken der niedersächsischen Städte: Lübeck 4) S. 17f. wird der durch diese Erwerbung der Welfen provozierte Konflikt mit der Stadt Lüneburg grob skizziert. Lt. NLA WO (Sign. 142 Urk Nr. 20) sagten die Wolfenbütteler Welfen 1443 in Rathenau ihren Verwandten Otto, Wilhelm, Friedrich, Heinrich, Wilhelm und Friedrich zu Braunschweig und Lüneburg zu, ihnen bei der Einrichtung und Erhebung des bewilligten Zolls behilflich sein zu wollen, wofür sie neben der Verpflegung der dabei eingesetzten Truppen 7000 fl. erhalten sollten. 1443 März 21 vereinbarten die Hzz. Wilhelm, Heinrich, Wilhelm und Friedrich von Braunschweig-Lüneburg mit ihren Vettern, den Hzz. Otto und Friedrich von Braunschweig-Lüneburg, aufgrund dieses Privilegs gemeinsam eine befestigte Zollstätte im Land Lüneburg an der Ilmenau zu betreiben. Für die Einhaltung des Abkommens bürgten Kf. Friedrich von Brandenburg, Hz. Wilhelm von Sachsen und Ldgf. Ludwig von Hessen, s. NLA HA (Sign. Bestand Cal. Or. 1 Nr. 24). Zum Protest der Stadt Lüneburg dagegen, der Intervention des von beiden Parteien angerufenen Kgs. und der von ihm vermittelten gütlichen Einigung s. unten n. 37.

Anmerkungen

  1. 1Siehe das Privileg Kg. Ruprechts von 1403 Februar 4 in den Regg. der Pfalzgrafen am Rhein 2 n. 2774.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

[RI XIII] H. 33 n. 25, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/a5700e7c-69d2-461b-81fb-05e43366bffd
(Abgerufen am 15.01.2025).