Regesta Imperii - Online Quellen zur Reichsgeschichte

Friedrich III. - [RI XIII] H. 31 n. 256

1474 Februar 13, Rothenburg o. T.

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K.F. erteilt mit Rat der anwesenden Kff. Fürsten, Gff. Edlen und Getreuen den Einwohnern im Hzm. Holstein und in den anderen Landen und Gebieten, die Kg. Christian (I.) als Reichslehen besitzt, aus ksl. Machtvollkommenheit und rechter wissen in crafft diss briefs die Gnade, dass sie für ewige Zeiten nur bei den zuständigen Gerichten der genannten Fürstentümer und Länder verklagt und vorgeladen werden dürfen und dass nur dort gegen sie und ihr Gut prozessiert und geurteilt werden soll, nachdem ihn Kg. Christian darüber unterrichtet habe, dass dessen Untertanen zu ihrem Schaden vor fremde ausländische Gerichte geladen würden, obwohl er jedem, der Ansprüche und Forderungen an diese zu haben vermeine, gepurlichs rechtens nie verweigert, sondern auf Ersuchen gestattet habe. Sollten die Einwohner vor andere Gerichte geladen und von Kg. Christian, dessen potestaten und den obersten Amtleuten der genannten Lande abgefordert werden, so soll man nicht gegen sie und ihr Gut prozessieren und urteilen, sondern sie an die zuständigen Gerichte weisen. K.F. erklärt alle gegen sie an fremden Gerichten geführten Prozesse und gefällten Urteile aus ksl. Machtvollkommenheit wissentlich in crafft diss briefs für kraftlos, erlaubt aber den Klägern, denen das Recht vor den zuständigen Gerichten offen versagt oder arglistig verzögert werde, dies an den Orten zu suchen, wo es sich nach ihrer notdurfft gebühre, jedoch vorbehaltlich seiner und des Reiches Obrigkeit, Gerichtszwang und besonderer Appellation. Er befiehlt allen Kff. geistlichen und weltlichen Fürsten, Gff. Freiherren etc. sowie allen übrigen Reichsuntertanen aus ksl. Machtvollkommenheit und unter Androhung seiner und des Reiches schweren Ungnade sowie einer je zur Hälfte der ksl. Kammer bzw. Kg. Christian und dessen Nachkommen zufallenden Strafe von 100 Mark Gold, dieses Privileg nicht zu beeinträchtigen.

Originaldatierung:

Am dreyczehenden tag des monads februarii.

Kanzleivermerke:

KVr: A.m.p.d.i. – KVv: Rta Lucas (Snitzer) (Blattmitte).

Überlieferung/Literatur

Org. im RA København (Sign. D 3 Holsten, Pergamentsbreve n. 1 [a] 1474 II 13), Perg. (beschädigt, mit Textverlust), wachsfarbenes S 15 mit wachsfarbenem S 16 vorn eingedrückt an purpurfarbener Ss. – Kop.: Abschrift ebd. (Sign. Die Furstenthumbe Schleswig Holstein angehende Bundtnusse, Vertrage, Recesse etc. 1312–1589, fol. 338^r–340^r), Pap. (16. Jh.). – Bestätigung K. Ferdinands II. vom 9. Juli 1621 im LA Schleswig (Sign. Urk. Abt. 7 n. 450), Perg., wachsfarbenes S an schwarz-goldener Ss. – Bestätigung K. Leopolds I. vom 24. Mai 1660 ebd. (Sign. Urk. Abt. 7 n. 116), Perg.-Libell, rotes S in wachsfarbener Schüssel an schwarz-gelber Ss. – Beglaubigte Abschrift des Bamberger Archivkonservators Dr. Georg Rapp vom 19. Juli 1864 ebd. (Sign. Urk. Abt. 8 n. 18), Pap., olives S unter dem Text aufgedrückt. – Abschrift ebd. (Sign. Abt. 390 n. 43 I Q 10), Pap. (16. Jh.). – Insert in einer abschriftlich überlieferten Bestätigung K. Maximilians II. vom 10. Juli 1570 ebd. (Sign. Abt. 390 n. 161 II, Q 98, Pap. (17. Jh.). – Eine weitere Abschrift dieser Bestätigung im AHL Lübeck (Sign. ASA, Externa, Deutsche Territorien n. 3536), Pap. (16. Jh.). – Durch Johann Tischer am 4. Oktober 1656 beglaubigte Abschrift dieser Bestätigung K. Maximilians II. im StA Hamburg (Sign. 211-2 Reichskammergericht, O 19 Q 3), Pap., rotes S unter dem Text.

Druck: Minutoli, Friedrich I. S. 10f. n. 314; Knudsen, Diplomatarium Christierni primi n. 195.

Reg.: Taxregister n. 3899.