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[RI XIII] Friedrich III. (1440-1493) - [RI XIII] H. 30

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K.F. bevollmächtigt Heinrich Ernst, seinen getreuen Familiaren (curie nostre imperialis continuo et domestico familiari nostro), die nach der Vermählung1 mit Eleonore von Portugal noch großteils ausständige Summe der Mitgift2 von 43.000 Golddukaten in Empfang zu nehmen, nachdem er sich mit Stefan Martini, Prior und Kanonikus von St. Nikolaus in Santarém und Kaplan König Johanns (II.) von Portugal als dessen Gesandten und Bevollmächtigten dahingehend verglichen hat, dass der König oder seine Erben ihm oder dessen Bevollmächtigten innerhalb von fünf Jahren, beginnend mit dem 1. November 1484 (a kalendis novembribus) bis spätestens 2. Februar 1489 (secundam februarii) jährlich zwischen 1. November und 1. Februar in der Stadt Brügge in Flandern 8.600 Goldgulden realiter et cum effectu entweder in gutem Zucker oder, falls es der König wünscht, in Gold begleichen sollen. Wenn glaubwürdige Urkunden über die Zahlungen vorgelegt werden, werden diese gemäß den von beiden Seiten ausgestellten Briefen von der Gesamtsumme abgezogen.3 Heinrich Ernst soll die jährlichen Zahlungen oder auch die Gesamtsumme, falls der König sie auf einmal bezahlen will, in der Stadt Brügge oder, falls erforderlich, auch anderswo in Gold oder anstelle von Gold in Zucker nach dem Wert, wie er in Brügge gehandelt wird, entgegennehmen und darüber bzw. über die vollständig beglichene Summe in K.F.s Namen quietancie et liberacionis litteras übergeben und alles in dieser Angelegenheit noch Hinzukommende ausführen.

Originaldatierung:
Die penultima mensis octobris.
Kanzleivermerke:
KVr: A.m.d.i.p. – KVv: Rta Caspar Perenwert (Mitte).

Überlieferung/Literatur

Org. (lat.) im HHStA Wien (Sign. FU n. 791), Perg., rotes S 18 in wachsf. Schüssel mit wachsf. S 16 rücks. eingedr. an Ps.

Reg.: Chmel n. 7701; Lichnowsky (-Birk) 8 n. 686.

Lit.: Zierl, Kaiserin Eleonore S. 46–48; Wolf, Doppelregierung Friedrichs III. S. 291; zu Heinrich Ernst vgl. Heinig, Friedrich III./1 S. 807 u. bes. Pickl, Finanzleute S. 153–156.

Kommentar

Siehe n. 226.

Anmerkungen

  1. 1Zur Vermählung s. Regg.F.III. H. 13 nn. 196, 223, 247, 248, 251, 252.
  2. 2Siehe Regg.F.III. H. 13 n. 178. Der Ehevertrag mit den Bestimmungen über die Mitgift ist in einem Notariatsinstrument von 1450 Dezember 10 inseriert, davon zwei Orgg. in HHStA Wien (Sign. FU n. 619/1 u. 2).
  3. 3Die von Stefan Martini eigenh. ausgefertigte und ausgestellte Urkunde (lat.) über den Vergleich zwischen ihm und K.F. von 1484 Februar 23 ist überliefert im HHStA Wien (Sign FU n. 782), Perg., rotes S vorders. aufgedrückt unter Papieroblate. Dem Vergleich zufolge wurde als Mitgift für Eleonore von Portugal eine Summe von 60.000 Golddukaten zwischen K.F. und König Alfons (V.) von Portugal, dem Bruder Kaiserin Eleonores, vereinbart. Für die Überfahrt und Inthronisation wurden 10.000 Golddukaten ausgegeben. Laut einer ausgestellten Quittung wurden K.F. danach weitere 7.000 Golddukaten ausbezahlt, die von der Gesamtsumme abgezogen werden sollen, falls der Kg. darüber kaiserliche Schreiben vorweisen kann. Heinrich Ernst nahm diese Summe von Kg. Johann von Portugal am 4. November 1486 entgegen. Der genannte Vergleich enthält zudem eine Schadlosbestimmung, falls sich der Kg. von Portugal nicht an die Vereinbarungen halten sollte. Nach Chmel n. 7848 quittierte K.F. am 22. Mai 1486 die gesamte Summe der Aussteuer.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

[RI XIII] H. 30 n. 139, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1484-10-30_1_0_13_30_0_139_139
(Abgerufen am 28.03.2024).