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[RI XIII] Friedrich III. (1440-1493) - [RI XIII] H. 30

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K.F. erneuert mit wolbedachtem muet, gutem rate und rechter wissen zu behalltung der gemelten hewligen unnserr vorfaren loblichen stifftunng, dy wir zu hanndthaben schuldig und ganntz gemaint sein, dem Nonnenkloster zum Heiligen Kreuz in Niedernburg bei Passau die Maut auf großes und kleines Salz, das über die Donau nach Passau geführt wird, wie sie vormals K. Heinrich (II.)1 und dessen Gemahlin Kunigunde aus deren schatz chammer dem Kloster auf ewige Zeiten gestiftet hatten. Inzwischen habe Bf. Bernhard von Passau2 unrechtmäßig und unbefugt dem Markt Velden eine Mautfreiheit von wöchentlich zwölf Pfund Küffel gewährt und auch K.F. habe auf Bitte des Marktes Velden in Unkenntnis der ksl. Stiftung dem Markt eine Mautfreiheit von wöchentlich einem Pfund großer Kufe gewährt. K.F. erklärt sowohl sein erteiltes Privileg als auch das Mautprivileg Bf. Bernhards für ungültig und bestimmt, dass die Dechantin und der Konvent von Niedernburg die Maut gemäß dem Mautbuch einnehmen dürfen. Er gebietet unter Androhung schwerer Ungnade und jener Strafen, wie sie in den Stiftbriefen K. Heinrichs genannt werden, allen Kff. Fürsten, Prälaten etc. und allen Untertanen die Beachtung der Stiftung K. Heinrichs und seiner Gemahlin. Zusätzlich haben Zuwiderhandelnde eine Strafe von 50 Mark Gold zur Hälfte dem Konvent des Klosters Niedernburg und zur Hälfte in die ksl. Kammer zu bezahlen.

Kanzleivermerke:
KVr: A.m.d.i.i.c. (nach Kop.)

Überlieferung/Literatur

Org. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert, der Siegelankündigung zufolge mit anh. Majestätssiegel. – Kop.: Ein vom öff. Notar Andreas Mosselberger, Kleriker der Diöz. Regensburg, beglaubigtes Vidimus-Libell3 Propst Georgs von St. Nikola vor Passau von 1515 Dezember 14 im HHStA Wien (Sign. AUR 1515 XII 14), Perg., fol. 8v–9v, rotes S (spitzoval) des Ausst. an roter Ss. in Metallkapsel, Notarszeichen.

Lit.: Zum Kloster Niedernburg s. Oswald, Alte Klöster S. 11–33; Erhard, VHVNdb S. 19–33.

Kommentar

K. Heinrich machte mehrere Schenkungen an das Kloster Niedernburg bei Passau, s. die entsprechenden Belegstellen in den MGH DD H II, nn. 214–217. Die von K. Heinrich gemacht Stiftung an das Kloster Niedernburg war Streitpunkt zwischen dem Frauenkonvent und dem Markt Velden, der vor dem ksl. Kammergericht ausgetragen wurde, s. Regg.F.III. H. 13 nn. 314–316. Siehe n. 108.

Anmerkungen

  1. 1Wohl die Urkunde von 1010 April 19, MGH DD H II n. 214.
  2. 2Bernhard war von 1285 bis 1313 Bf. von Passau.
  3. 3Das Libell enthält auch die Urkunden von 1453 November 7 und 1454 Dezember 18, s. Regg.F.III. H. 13 nn. 283 u. 316.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

[RI XIII] H. 30 n. 108, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1484-06-03_2_0_13_30_0_108_108
(Abgerufen am 17.04.2024).